Klagenfurt - Der amerikanische Anwalt Ed Fagan hat nach seinen Klagen gegen die Kärntner Hypo Alpe Adria-Bank nun auch eine Sachverhaltsdarstellung gegen den Anwalt der Bank, Johann Quendler, eingebracht. Fagan sieht in einer Aussage Quendlers gegenüber einer Kärntner Zeitung den Tatbestand der Verhetzung und der Wiederbetätigung.

Wie der Wiener Unternehmer Leopold Spitzbart am Mittwoch gegenüber der APA erklärte, habe der Rechtsanwalt Gerhard Podovsovnik am Landesgericht Wien eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts der Verhetzung sowie Verunglimpfungen gegen die jüdische Religionsgemeinschaft eingebracht.

Grund für die Anzeige ist eine in der "Kleinen Zeitung" vom 22. Mai zitierte Aussage Quendlers. Darin heißt es, es sei noch nicht entschieden, wie die Hypo gegen Fagan vorgehen werde, und wörtlich: "Es ist ein hygienisches Erfordernis, dass man ihn stoppen muss."

"Eindeutige NS-Terminologie"

Fagan sieht darin eine "eindeutige Terminologie aus dem NS-Sprachgebrauch" und weist darauf hin, dass es in Auschwitz ein "hygienisches Erfordernis" gewesen sei, die Juden zu verbrennen, um Verwesung der Leichen zu vermeiden.

In der Sachverhaltsdarstellung betont Podovsovnik, "die getroffene Wortwahl 'hygienisches Erfordernis' steht in keinerlei juristischem Zusammenhang oder stellt eine Maßnahme oder Ausdrucksweise der juristischen Sprachwelt dar".

"Durch diese besondere wohl überlegte Wortwahl wird ein Kernbereich der Menschenwürde des jüdischen Volkes angesprochen", heißt es weiter, denn die Wortfolge stehe synonym für den Tod von rund sechs Millionen Menschen in Konzentrationslagern.

Klagen gegen die Hypo Alpe Adria Bank

Die Aussage Quendlers steht in Zusammenhang mit einer Reihe von Klagen, die Fagan und Podovsovnik gegen die Hypo Alpe Adria Bank eingebracht haben. Konkret wirft der US-Anwalt, der nach eigenen Angaben Kläger in den USA in mehreren europäischen Ländern vertritt, der Bank unter anderem Betrug, Verstöße gegen Börsemeldepflichten und Insiderhandel vor.

Auf der eigens eingerichteten Homepage " www.hypowatch.com " stellte Fagan Dokumente ins Netz, die laut Fagan die Vorwürfe belegen sollen. Am Mittwoch wurde die Internetseite übrigens gesperrt, sie soll aber bereits am Donnerstag über einen anderen Provider wieder online gehen. (APA)