Washington/Jerusalem - Nach der geplanten Räumung der jüdischen Siedlungen im Gazastreifen will Israel die Häuser dort zerstören. Anders als zunächst vorgesehen sollten die Wohnhäuser nicht den Palästinensern überlassen werden, erklärte der israelische Regierungsberater Salman Showal am Mittwoch in Washington. Nur öffentliche Gebäude sollten stehen bleiben. Der mit der Umsetzung des Plans beauftragte Ausschuss einigte sich unterdessen bei seiner ersten Sitzung darauf, dass der Rückzug Israels aus dem Gazastreifen bis September 2005 abgeschlossen sein soll.

Zur Begründung sagte Schowal in seiner Rede vor dem Washingtoner Institut für Nahost-Politik, viele Israelis wollten nicht palästinensische Flaggen auf von Siedlern errichteten Wohnhäusern wehen sehen. US-Außenminister Colin Powell hatte den ursprünglichen Plan, die Häuser stehen zu lassen, ausdrücklich begrüßt und als wichtige Unterstützung für die Palästinenser gewertet.

Der Ausschuss unter Vorsitz des nationalen Sicherheitsberaters Giora Eiland habe alle beteiligten Ministerien aufgefordert, die Vorbereitungen zu beschleunigen, meldete der israelische Militärrundfunk. So solle das Innenministerium eine Liste mit allen Bewohnern der betroffenen jüdischen Siedlungen vorlegen. Das Industrieministerium sei aufgefordert worden, die Verlagerung der israelischen Firmen aus dem Gazastreifen zu planen.

Der Ausschuss will sich in einem Monat wieder treffen. Die Kommission soll über die praktische Umsetzung des Plans diskutieren, darunter die Entschädigung jüdischer Siedler und ihre Umsiedlung. Die Regierung hatte den Plan von Ministerpräsident Ariel Sharon am Sonntag verabschiedet. Das Projekt sieht eine schrittweise Räumung aller 21 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen sowie von vier Siedlungen im Westjordanland vor. Zugleich sollen Siedlungsblocks im Westjordanland ausgebaut und der Bau der weit in Palästinensergebiet hineinragenden Sperranlage fortgeführt werden. (APA/AP)