Washington - Ein von sechs schwarzen Pferden gezogener Munitionswagen aus dem Jahr 1918 trug Mittwochabend bei Sonnenuntergang den Sarg des vergangenen Samstag im Alter von 93 Jahren verstorbenen Expräsidenten Ronald Reagan vom Weißen Haus bis zum Kapitol in Washington.
Vier F-15-Kampfpiloten flogen die "Missing Man"-Formation, bei der ein Flugzeug die drei anderen hinter sich lässt. Nach den traditionellen einundzwanzig Salutschüssen aus drei Kanonen trug eine Ehrengarde den mit der amerikanischen Fahne bedeckten Sarg unter den Klängen der Battle Hymn of the Republic über die lange Treppe des Kapitols in die Rotunde, wo er bis Freitag früh aufgebahrt bleibt.
Cheney: "Eleganter und ritterlicher Mann"
Im Kapitol nahmen Kongressabgeordnete, Senatoren, Regierungsmitglieder, Oberste Richter und das Diplomatische Corps mit Vertretern von 170 Staaten an der Trauerzeremonie teil. Präsident George W. Bush, der Mittwoch noch am G-8 Gipfel teilnahm, wurde von seinem Vizepräsidenten Dick Cheney vertreten, der den verstorbenen Präsidenten Reagan in einer kurzen Rede würdigte: "Hier liegt ein eleganter und ritterlicher Mann." Bush selbst besuchte das Kapitol Donnerstagabend nach seiner Rückkehr aus Georgia und wird heute, Freitag, die Trauerrede bei den offiziellen Staatsbegräbnisfeierlichkeiten in der Washington National Cathedral halten.
Ferrero-Waldner in den USA
Österreich wird offiziell von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner vertreten. Ursprünglich wollte Bundespräsident Thomas Klestil an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen, doch weil fast alle anderen EU-Länder auch ihre Außenminister entsenden, habe man sich mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auf diese Vorgehensweise geeinigt, teilte Klestils Sprecher Hans Magenschab am Donnerstag mit.