Frankfurt - Zwei Monate nach dem Rücktritt von Ex-Bundesbankpräsident Ernst Welteke plant die Staatsanwaltschaft weiterhin die Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung einer Auflage. Die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen und die Gespräche mit den Anwälten Weltekes dauerten an, erfuhr die dpa am Donnerstag aus Justizkreisen in Frankfurt. Ende kommender Woche sei ein letztes Gespräch geplant, um mit dem Verteidiger des 61-Jährigen eine Einigung zu erreichen.

50.000 Euro

Zur Höhe der Zahlung hat sich die Staatsanwaltschaft bisher nicht geäußert. Medienberichten zufolge knüpft die Behörde den Verzicht auf eine Anklage an eine Auflage in Höhe von 50.000 Euro. Sollte sich Welteke mit der Staatsanwaltschaft nicht einigen, würde sie weiter ermitteln und könnte einen Strafbefehl ergehen lassen, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft hatte gegen Welteke ein Verfahren wegen des Verdachts der Vorteilsannahme eingeleitet, weil der damalige Bundesbank-Präsident Silvester 2001 auf Kosten der Dresdner Bank mit seiner Familie mehrere Tage in einem Berliner Luxushotel gewohnt hatte. Erst nach Bekanntwerden der Affäre hatten Welteke und die Bundesbank die Rechnung von mehr als 7.600 Euro beglichen. Nach massivem Druck der Bundesregierung war Welteke Mitte April von seinem Amt zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde der Wirtschaftsprofessor Axel Weber. (APA/dpa)