Der Präsident und der Minister reagierten damit auf Medienberichte, nach denen Juristen der Regierung in verschiedenen Rechtsgutachten zum Schluss gekommen sind, dass Folter unter bestimmten Umständen zulässig sei. Ashcroft lehnte es in der Anhörung vor dem Rechtsausschuss des Senats am Dienstag (Ortszeit) strikt ab, die Memoranden zu veröffentlichen oder auch nur näher zu dem Inhalt Stellung zu nehmen. Der Minister gab auch keine Auskunft darüber, ob Bush die Papiere gesehen hat.
Nach US-Medienberichten waren Experten des Justiz- und Verteidigungsministeriums in den Gutachten von 2002 und 2003 zum Schluss gekommen, dass der Präsident nicht zwangsläufig an internationale Gesetze zum Folterverbot gebunden sei. Folter bei Verhören könne im Zuge des Antiterrorkriegs zulässig sein, wenn es darum gehe, von Gefangenen Informationen zur Verhinderung von Terroranschlägen zu erhalten.
In der Senatsanhörung ging es insbesondere um ein von Juristen des Justizministeriums erarbeitetes Memorandum vom August 2002, das nach Medienberichten dem Geheimdienst CIA als "rechtliche Leitlinie" für den Umgang mit Gefangenen diente. Das Papier beschreibt, wo nach Auffassung der Rechtsexperten die Schwelle zu unzulässiger Folter liege.