Versuche mit einem Collie: Bezeichnung neuer Gegenstände durch Ausschluss bereits bekannter Objekte gelernt
Redaktion
,
München - Hunde könnten die Bedeutung unbekannter Wörter
auf dieselbe Weise wie Kleinkinder lernen. Das schließen Wissenschafter des
Max-Planck-Instituts für Anthropologie in Leipzig aus Versuchen mit
einem Collie. Der Hund kannte zu Beginn der Studie die
Namen von über 200 Spielzeugen. Wenn die Forscher einen völlig neuen
Gegenstand neben einige bekannte Spielsachen legten und dann fragten:
"Rico! Wo ist XYZ?", so brachte der Hund das neue Objekt mit dem
neuen Namen.
Wie Kinder lerne der Hund die Bezeichnung neuer Gegenstände, indem
er die ihm bereits bekannten Objekte mit bekannten Namen ausschließe,
erklärte die Max-Planck-Gesellschaft: Das neue Wort werde probeweise
dem neuen Gegenstand zugeordnet. Der Collie kannte die Hälfte der neu
gelernten Namen auch noch nach vier Wochen Pause. Diese Erfolgsquote
entspricht der von dreijährigen Kindern. Allerdings lernen Kinder
ungleich mehr, nämlich ab dem zweiten Lebensjahr jeden Tag etwa zehn
neue Wörter.
"Rico" war vor einigen Jahren bereits in der Sendung "Wetten,
dass...?" aufgetreten. Sein Wortschatz von gut 200 Bezeichnungen sei
mit dem Wortschatz sprachtrainierter Affen, Delfine, Seelöwen und Papageien
vergleichbar, erklärten die Anthropologen. Möglicherweise lernten
auch andere Tiere neue Wörter durch "schnelles Zuordnen" zu
unbekannten Gegenständen. Die Studie mit "Rico" wird in der neuen
Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science" ausführlich beschrieben. (APA/AP)
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