Bern - Der Schweizer Vakzin-Hersteller Berna Biotech hat seine Forschung an einem Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Sars eingestellt. Das Interesse an einem Impfstoff sei weltweit erlahmt, sagte Berna-Entwicklungsleiter Achim Kaufhold gegenüber der "Berner Zeitung".

Die präklinische Phase in der Sars-Impfstoffforschung sei abgeschlossen, erklärte Kaufhold in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Zurzeit gehe die Forschung in diesem Bereich nicht weiter. Die maßgeblichen Gesundheitsorganisationen "gehen momentan eher nicht davon aus, dass eine neue Sars-Epidemie ausbricht".

Das Interesse an einem Impfstoff sei daher weltweit erlahmt. Überdies werde Berna die Forschung erst wieder aufnehmen, wenn dies von den Behörden unterstützt werde, sagte Kaufhold weiter.

Gewisse Erfolge

Berna Biotech hatte vergangenen Herbst gewisse Erfolge in der Bekämpfung der Lungenkrankheit Sars erzielt. Der Kandidat-Impfstoff rufe eine Immunantwort hervor, die das Potenzial habe, gegen die Erreger der Lungenerkrankung zu schützen, teilte Berna damals mit.

Die Lungenkrankheit Sars war Ende 2002 erstmals in Südchina in Erscheinung getreten und hatte sich von dort in 28 Länder verbreitet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren damals 8.098 Menschen an Sars erkrankt und 774 gestorben. Inzwischen hat China die Krankheit nach WHO-Ansicht unter Kontrolle. (APA/sda)