Sea Island - Die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrieländer und Russlands (G-8) haben bei ihrem Gipfeltreffen auf Sea Island (US-Bundesstaat Georgia) eine Reihe von Initiativen verabschiedet, darunter:

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  • NAHOST-INITIATIVE: Die Initiative zum Nahen und Mittleren Osten bietet den arabischen Ländern eine Partnerschaft bei Reformvorhaben an. Die G8 gründeten ein "Zukunftsforum", in dem G8-Staaten mit interessierten Ländern über konkrete Hilfen bei der Demokratisierung und Sozial- und Wirtschaftsreformen reden. Das erste Treffen ist im Herbst.

  • MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN: Die G8-Staaten einigten sich auf ein einjähriges Moratorium bei der Weitergabe von Technologie zur Anreicherung von Uran und zur Wiederaufbereitung von Brennstäben. In der Zeit sollen strenge Regeln erlassen werden, um zu verhindern, dass Terroristen Material für Atomwaffen erlangen.

  • HANDEL: Die G8-Staaten einigten sich darauf, die Doha-Welthandelsrunde bis Ende Juli wieder in Gang zu setzen. Sie versprachen den Abbau von Agrarsubventionen und die Öffnung der Märkte.

  • VERKEHR: Die G8-Staaten richten eine 24-Stunden-Hotline ein, um sich gegenseitig umgehend über mögliche Terrorbedrohungen zu unterrichten. Der Informationsaustausch über Passagiere und verloren gegangene oder gestohlene Pässe soll weiter verbessert werden.

  • ARMUTSBEKÄMPFUNG: Die G8-Staaten wollen das Unternehmertum in den Entwicklungsländern fördern. Überweisungen von Gastarbeitern sollen billiger werden.

  • ENTSCHULDUNG: Die G8-Staaten wollen die Entschuldungsinitiative (HIPC) um zwei Jahre verlängern. Darunter erhalten hoch verschuldete arme Staaten gegen Vorlage einer nachhaltigen Strategie zur Bekämpfung der Armut erheblichen Schuldennachlass. Das Programm wäre in diesem Jahr ausgelaufen.

  • AIDS: Die G8 wollen die Wissenschaftler aus aller Welt zusammenbringen, um gemeinsam an einem AIDS-Impfstoff zu arbeiten.

  • FRIEDENSTRUPPEN: Die G8-Staaten wollen bis 2010 bei der Ausbildung von 75000 neuen Friedenstruppen helfen. Das Hauptaugenmerk gilt dabei Afrika. (APA/dpa)