Salzburg - Edelkrebse waren am Tisch der Fürsterzbischöfe in früheren Jahrhunderten eine geschätzte Delikatesse. Im 16. Jahrhundert mussten aus dem Zellersee jährlich an die 14.000 Stück Edelkrebse als "Dienstkrebse" an den erzbischöflichen Hof in der Stadt Salzburg geliefert werden, hat der Zoologe Robert Patzner im Rahmen der aktuellen Krebskartierung an historischen Daten zusammengetragen. Die Köstlichkeiten wurden von "Hofkrebsträgerinnen" zur erzbischöflichen Küche transportiert.Mindestfanggrößen in den Rudern eingebrannt

In den Rudern der Fischerboote waren - zum Schutz der Krebsbestände - Mindestfanggrößen eingebrannt. In der Fischordnung für den Wallersee aus dem Jahr 1467 stand, dass die Fischer Krebse ausschließlich an den Erzbischof verkaufen dürften. Die Fischerei in der Fischach bei Seekirchen musste ihre gefangenen Krebse an die Abtei St. Peter liefern - zum Preis von 15 Pfennig pro Pfund.

Schwarzhandel

Weil nicht nur den Kirchenfürsten und ihren Gästen die Tiere mundeten, gab es auch natürlich auch das Problem des Schwarzfanges und Schwarzhandels mit Krebsen. Hohe Geldstrafen und Züchtigungen standen auf diese Vergehen. Als 1803 das Erzbistum Salzburg aufgelöst wurde, brachte dies auch das Ende der strengen Auflagen für den Fang und Schutz der Edelkrebse. Es kam zu einer verstärkten Ausbeutung der Gewässer.

Schonzeiten

Die Salzburger Fischereiordnung aus dem Jahr 2002 sieht einen ganzjährigen Schutz der Steinkrebse vor, beim Edelkrebs sind die Weibchen vom 1. Oktober bis 31. Juli unter Schutz gestellt. Die gefangenen Krebse müssen mindestens zwölf Zentimeter groß sein. Für andere Krebsarten gibt es keine Schonzeiten und Mindestlängen. (APA)