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Oviedo - Der italienische Schriftsteller und Germanist Claudio Magris erhält den diesjährigen Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur. Der 65-jährige Autor sei ein großer Humanist und verkörpere mit seinem Werk die Vielfalt in der europäischen Literatur des 21. Jahrhunderts, begründete die Jury am Freitag im nordspanischen Oviedo ihre Entscheidung. Magris' Erzählungen und Essays stünden für ein "pluralistisches Europa ohne Grenzen, das sich solidarisch zeigt und dem Dialog der Kulturen offen gegenübersteht", hieß es weiter. Die als "spanischer Nobelpreis" geltende Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.

Magris, der unter anderem in Freiburg studierte, wird zu den bedeutendsten italienischen Germanisten gerechnet und gilt neben Umberto Eco als einer der brillantesten Kulturpublizisten seines Landes. Er übersetzte auch viele deutschsprachige Autoren ins Italienische, darunter Joseph Roth, Arthur Schnitzler, Heinrich von Kleist, Georg Büchner oder Franz Grillparzer. Der Prinz-von-Asturien- Preis wird jedes Jahr in acht Sparten vergeben und im Herbst von Kronprinz Felipe in Oviedo überreicht.

International bekannt wurde der aus Triest stammende Autor 1963 mit der Dissertation "Der habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur" und dem Buch "Donau. Biographie eines Flusses". Zu seinen Werken zählen auch "Mutmaßungen über einen Säbel" (1986), "Ein anderes Meer" (1992) oder "Die Welt en gros und en detail" (1999). Als Kandidat für den Preis war Magris von dem deutschen Autor Hans Magnus Enzensberger vorgeschlagen worden, der die Auszeichnung 2002 erhalten hatte. (APA/dpa)