Die kurdische Regionalregierung war mit der den Kurden zugestandenen Rolle in der irakischen Interimsregierung unzufrieden gewesen und hatte auch die neue UNO-Sicherheitsratsresolution zum Irak kritisiert, weil sie nicht auf die - die kurdische Autonomie festschreibende - Interimsverfassung Bezug nimmt. Der kurdische Vizepremier Barham Salih hatte aus Protest Bagdad verlassen, nachdem er sein Amt als "bedeutungslos" bezeichnet hatte.
Yawir versuchte nun die Kurden zu beschwichtigen: Föderalismus könne zwei Teile eines Landes zusammenschweißen, sagte er. "Das ist, was unsere Brüder, die Kurden, wollen, und wir müssen das respektieren und wir wollen uns daran halten." Auch Premier Iyad Allawi hatte zuvor eine ähnliche Erklärung abgegeben.
Neue Folterstory
Yawir hatte in den USA am G-8-Gipfel und am Begräbnis von Expräsident Ronald Reagan teilgenommen. In der Washington Post erschien am Freitag ein Artikel, in dem behauptet wird, dass der Einsatz von Hunden zur Einschüchterung irakischer Häftlinge von US-Geheimdienstleuten befohlen wurde. Die Zeitung berief sich auf beeidete Aussagen von Hundeführern des Militärs. Ein Verhörspezialist habe zudem berichtet, dass zwei Hundeführer einen regelrechten Wettbewerb geführt hätten, wie viele Gefangene sie dazu gebracht hätten, aus Angst vor den Tieren in die Hose zu urinieren.
Fotos von sexuellen Misshandlungen, Erniedrigungen, Folterungen und Einschüchterungen hatten weltweit für Kritik am Vorgehen der US-Soldaten im Irak gesorgt. Die beiden Hundeführer sind wegen der Misshandlungen in Abu Ghraib nicht angeklagt.