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Per SMS sind Millionen Italiener an die Europa- und Kommunalwahlen am Wochenende erinnert worden. Der Absender: das Büro von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Damit solle die Wahlbeteiligung gesteigert und eine bessere Verteilung der Wähler auf die beiden Abstimmungstage erreicht werden, begründete die Regierung ihre Handy-Nachricht, in der die Öffnungszeiten der Wahllokale und die nötigen Dokumente für die Abstimmung angeführt sind.

Politischer Schachzug

Die Opposition sprach hingegen von einem politischen Schachzug. Die Regierung versuche unter einem Vorwand lediglich, Stimmen zu gewinnen, sagte der oppositionelle Abgeordnete Francesco Martone. Er kritisierte die Handy-Textnachricht als alarmierendes Eindringen in die Privatsphäre der Bürger. Die Verbraucherschutzorganisation Adusbef schätze die Kosten für die SMS auf 5,7 Millionen Euro.

50 Millionen Italiener sind am Wochenende zur Stimmabgabe bei den EU- und Kommunalwahlen aufgerufen. Erstmals sind die Wahllokale am Samstag von 15.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Gewählt werden kann auch am Sonntag von 7.00 bis 22.00 Uhr. Zum ersten Mal sind auch drei Million Auslandsitaliener stimmberechtigt, die im vergangenen Jahr das Wahlrecht erhalten haben.(APA/AP)