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Die "Vizcaína" sank nach historischen Dokumenten im Jahr 1503.

Foto: Archiv/Red
Hamburg - Eine internationale Wissenschafter-Gruppe untersucht in Panama das wahrscheinlich älteste jemals gefundene Wrack vor der Küste Amerikas. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich um die Karavelle "Vizcaína" von Christoph Columbus gehandelt haben könnte, berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Es wäre das erste Schiff des Entdeckers der Neuen Welt, das je aufgespürt wurde, und die besterhaltene Karavelle. Auf seinen insgesamt vier Reisen hatte Columbus neun Schiffe verloren.

Columbus' vierte Reise

Die "Vizcaína" gehörte zu den vier Schiffen, mit denen er im April 1502 zu seiner vierten Reise von Spanien aus aufbrach. Er wollte beweisen, dass es in der Gegend des heutigen Panama eine Passage nach Indien und China gibt. Nach Kämpfen mit Indianern und einer Meuterei verlor Columbus alle vier Schiffe. Nach einem Jahr in einer Festung auf Jamaika konnte er sich nur noch zum Sterben nach Spanien retten.

Der US-Hobby-Unterwasserarchäologe Warren White hatte das Wrack in der Nombre de Dios bei Portobelo vor mehreren Jahren entdeckt. Im Auftrag des Hamburger Nachrichtenmagazins untersuchten seit Anfang 2003 renommierte Unterwasserarchäologen das Wrack.

Erste Altersbestimmungen ergaben, dass Holzteile des Rumpfes aus den Jahren 1469 bis 1486 stammen dürften. Die "Vizcaína" sank nach historischen Dokumenten 1503. Analysen von Olivenölresten an Scherben der Tonkrüge ergaben, dass das Öl aus Andalusien kam, wo Columbus seine Schiffe ausrüsten ließ. Der Rumpf des Wracks ist nicht mit Metall beschlagen - erst 1509 wurden wegen des Schiffsbohrwurms alle spanischen Schiffe für die Neue Welt von außen mit Metall beschlagen. Die "Vizcaína" war laut historischen Dokumenten aufgegeben worden, weil sie, von Bohrwürmern beschädigt, nicht mehr seetauglich war. Es bleiben jedoch Zweifel, die durch weitere Untersuchungen und eine Bergung in den nächsten Jahren geklärt werden sollen. (APA/dpa)