NEI schafft Fünf-Prozent-Hürde nicht - Ex-Pornostar durfte Stimme nicht abgeben
Redaktion
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Prag - Mit einem doppelten Flop endete die Kandidatur
von Ex-Porno-Star Dolly Buster bei der Wahl zum Europäischen
Parlament in Tschechien. Die Unabhängigen Initiative (NEI), für die
die gebürtige Pragerin ins Rennen gezogen war, sei laut Prognose mit
nur einem Prozent deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert,
berichtete das tschechische Fernsehen am Samstag. Zu dem Misserfolg
dürfte beigetragen haben, dass Dolly Buster unter ihrem bürgerlichen
Namen Nora Baumberger kandidieren musste und nicht unter ihrem
Künstlernamen.
"Das ist Diskriminierung"
Die 34-Jährige wurde jedoch nicht nur nicht gewählt, sie konnte
überraschend auch selbst nicht wählen: Als die in Deutschland lebende
Unternehmerin bauchfrei und mit großzügigem Dekolletee am Freitag zur
Stimmabgabe erschien, verweigerte ein Wahlleiter ihr den Stimmzettel.
Ihr Name befinde sich nicht im Wählerregister, da sie sich zu spät um
das Wahlrecht in Tschechien gekümmert habe. "Das ist Diskriminierung.
Ich kann mich selbst nicht wählen", erboste sich die
Spitzenkandidatin der (NEI), deren Motto "Mehr Erotik für das Volk"
ist. Den vor dem Wahlbüro wartenden Journalisten hielt sie ihren
Personalausweis in die Fernsehkameras und Kameraobjektive. Die als
Nora Bochnickova geborene 34-jährige Ex-Darstellerin kündigte
rechtliche Schritte an.
Die tschechischen Konservativen hatte vor der Wahl Busters ins
Europaparlament gewarnt. ODS-Spitzenkandidat Jan Zahradil bezeichnete
ein Votum für die in Deutschland lebende und in Prag geborene
Pornodarstellerin als "verlorene Stimme". Die oppositionelle ODS
liegt laut Nachwahlbefragungen vorn. (APA/dpa)
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