Keine Gedenkfeier für Anne Frank im ehemaligen KZ Bergen-Belsen
Das 1945 ermordete jüdische Mädchen wäre am Samstag 75 geworden - Sprecherin der Gedenkstätte: Eines von vielen Opfern
Redaktion
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Bergen-Belsen - In der niedersächsischen KZ-Gedenkstätte
Bergen-Belsen gibt es am Samstag zum 75. Geburtstag von Anne
Frank keine Gedenkfeier für das 1945 gestorbene jüdische Mädchen.
Anne Frank sei eines von vielen Opfern, die die Nationalsozialisten
in dem ehemaligen Kriegsgefangenen- und Konzentrationslager
umgebracht hätten, sagte eine Sprecherin der Gedenkstätte am Samstag.
Eine private Initiative werde jedoch Blumen an dem Gedenkstein für
Anne Frank und ihre Schwester Margot niederlegen.
In vielen europäischen Städten wurde an den Geburtstag des 1929 in
Frankfurt geborenen Mädchens erinnert. Am Freitag hatte Bayerns
Kultusstaatssekretär Karl Freller (CDU) in München Anne Franks
Schicksal gewürdigt. Es stehe stellvertretend für das Leiden
zahlreicher namenlos gebliebener jüdischer Kinder und Jugendlicher
während des Dritten Reiches.
Fotoausstellung in Berlin
Das Berliner Anne-Frank-Zentrum zeigte eine Fotoausstellung mit
bisher zum Teil unveröffentlichten Bildern. Die Bilder stammen aus
verschiedenen Fotoalben der Familie Frank. Im Frankfurter Römer
wurden am Sonntag mehrere hundert Gäste zu einer Matinee erwartet.
Das "Tagebuch der Anne Frank" hatte nach dem Zweiten Weltkrieg
international Aufsehen erregt. Es wurde in 60 Sprachen übersetzt. Das
Mädchen hatte in den Jahren 1942 bis 1944 die Erlebnisse in einem
Amsterdamer Hinterhaus geschildert. Dort hatte sich die Familie nach
der deutschen Besetzung der Niederlande versteckt. Nach ihrer
Entdeckung wurde Anne Frank 1944 ins Konzentrationslager
Bergen-Belsen deportiert. Nur der Vater überlebte und veröffentlichte
später ihr Tagebuch. (APA/dpa)
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