Gleichwohl wurden sowohl in Afghanistan als auch im Irak Dutzende Zivilpersonen mit der Befragung von Häftlingen beauftragt. Hart zufolge war dies möglich, weil Kommandanten der Streitkräfte befugt seien, die besagte Richtlinie außer Kraft zu setzen. Dies hat Kritik von Politikern der oppositionellen Demokraten im US-Kongress ausgelöst. Einige der mit Verhören befassten privaten Ermittler sollen in den Folterskandal im Bagdader Abu Ghraib verwickelt sein.
International
Private Ermittler bei US-Armee unzulässig
Praxis dennoch bei Verhören im Irak und Afghanistan weit verbreitet
Washington - Mit der Einstellung von privaten Ermittlern
für Verhöre von Häftlingen im Irak und Afghanistan hat die US-Armee
nach einem Zeitungsbericht gegen ihre eigenen Regeln verstoßen. Die
"New York Times" zitierte Armeesprecherin Pamela Hart am Samstag mit
den Worten, eine entsprechende Richtlinie vom Dezember 2000 habe
weiterhin Gültigkeit. Demnach gilt es als Gefahr für die nationale
Sicherheit, dass Privatunternehmen bei Verhören an geheimdienstliche
Informationen gelangen könnten.
Der Bericht des amerikanischen Generalmajors Antonio Taguba über
die Misshandlungen von Häftlingen kam zu dem Schluss, dass die in
Gefängnissen beschäftigten Privatpersonen nicht hinreichend
beaufsichtigt worden seien. Es sei nicht immer klar gewesen, wer
überhaupt für sie zuständig sei. (APA/AP)