Köln - Nach dem Bombenanschlag von Köln sucht die Polizei weiter eine heißen Spur zum Täter. Zur Fahndung nach einem etwa 30-jährigen Mann seien etwa 30 Hinweise eingegangen, darunter aber nichts Entscheidendes, wie ein deutscher Polizeisprecher am Sonntag mitteilte. Ein Zeuge hatte den Unbekannten kurz vor dem Anschlag am Mittwochnachmittag am Tatort gesehen.

Der 1,80 Meter große Mann soll das Fahrrad, auf dem die Bombe befestigt war, vor dem Friseurladen in Köln-Mülheim abgestellt haben. Er trug laut Polizei eine dunkle Baseballkappe, unter der blonde Haare zu erkennen waren, und einen Rucksack. Die Staatsanwaltschaft Köln hat eine Belohnung bis 20.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen.

Bombe mit Nägeln

Die Polizei verteilte am Samstag Fahndungsplakate in deutscher und türkischer Sprache, weil in dem betroffenen Viertel überwiegend Türken leben. Bei dem Fahrrad handelt es sich um ein von Aldi verkauftes silbernes Citybike der Marke Cyco. Auf dem Gepäckträger war die mit zahlreichen Nägeln versehene Bombe befestigt, deren Explosion 22 Menschen verletzte, vier von ihnen schwer.

Sprengstoffexperten des zuständigen Landeskriminalamts sind noch dabei, die Überreste zu analysieren. Fest steht laut Polizei bisher nur, dass der Sprengsatz in einem Metallbehälter eingebaut worden war - möglicherweise in einer Gasflasche. Der Polizeisprecher betonte, bisher gebe es keinerlei Erkenntnisse über den Hintergrund des Verbrechens. (APA)