Der Mensch, referierte der Rennfahrer, suche seine Grenzen. Prinzipiell. Aber während niemand sich fragen lassen müsse, ob er noch alle Tassen im Schrank habe, wenn er auf Berge klettert, 42,195 Kilometer ohne Pause läuft oder Fallschirmspringen geht, klagte Michael Möseneder, sei das bei seiner Art, das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu bestreiten seltsamerweise ganz anders:

Gemeinsam mit Thomas Niederdorfer und Viktor Kröll fährt der STANDARD-Redakteur alle Jahre wieder mit. Das volle Rennen. Im Dreischichtbetrieb. Im Wohnzimmer auf der Playstation. "Im Vorjahr", hatte das Trio Sonntagvormittag mit dem Rechner noch eine Rechnung offen, "wurden wir blamabel 14."

Heuer – sechs Stunden vor Rennschluss – lag das Wohnzimmerteam souverän in Führung. "Obwohl um zwei Uhr nachts die Lenksäule gebrochen ist." Wer gerade in Frankreich führte, wussten die Herren nicht: Wer Rennauto fährt, hat schließlich keine Zeit zum Fernsehen.

(DER STANDARD Printausgabe 14. 6. 2004)