Zwei Mandate entfielen auf die kommunistische Fortschrittspartei des werktätigen Volkes (AKEL), die mit einem Stimmenanteil von 27,8 knapp hinter der DISY (28,2) lag. Die konservative DISY-Partei gewannt damit entgegen allen Prognosen überraschend die Wahl. Bei den Parlamentswahlen 2001 war AKEL unter Führung von Parlamentspräsident Dimitris Christofias mit 35 Prozent der Stimmen stärkste Kraft. Einen Abgeordneten entsendet die zentristische Demokratische Partei (DIKO) von Staatspräsident Tassos Papadopoulos und einen die neue konservative "Für Europa"-Partei des DISY-Dissidenten Iannakis Matsis. Leer ging die Sozialistische Partei EDEK (mit 10,7 Prozent der Stimmen) aus.
Europa
Gegner des UNO-Plans in der Mehrheit
Konservative DISY überraschend vor den Kommunisten - Mit über 71 Prozent vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung
Nikosia - Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament
haben in Zypern die griechischen Parteien, die den
Wiedervereinigungsplan von UNO-Generalsekretär Kofi Annan zu Fall
brachten, die Mehrheit errungen. Zusammen kamen sie am Sonntag auf
68,78 Prozent der gültigen Stimmen und gewannen vier der sechs
zypriotischen Mandate. Die oppositionelle rechtsgerichtete
Demokratische Sammlungspartei (DISY) von Ex-Präsident Glafcos
Clerides, die für den Annan-Plan eingetreten war, sicherte sich zwei
Sitze, von denen einer dem ehemaligen Außenminister Iannakis
Cassoulides zufällt. Die Wahlbeteiligung betrug 71,19 Prozent und war
damit vergleichsweise ungewöhnlich hoch.
Die DISY hatte bei dem Referendum vom 24. April den UNO-Plan für
die Wiedervereinigung der seit der türkischen Invasion vor dreißig
Jahren geteilten Insel unterstützt. Der Plan wurde jedoch von 76
Prozent der griechisch-zypriotischen Wähler verworfen, während ihn
die türkischen Zyprioten mit 65 Prozent billigten. (APA/AP)