Lissabon - Die oppositionellen Sozialisten (PS) haben bei der Europawahl in Portugal den größten Sieg ihrer Geschichte gefeiert. Sie kamen im amtlichen Endergebnis auf 44,5 Prozent der Stimmen (1999: 43,1 Prozent) und stellen künftig zwölf der 24 Europaabgeordneten des Landes. Die Konservativen erlebten dagegen die bitterste Niederlage seit dem Ende der Diktatur 1974: Die unter dem Namen Forca Portugal angetretene Mitte-Rechts-Koalition von Ministerpräsident Jose Manuel Durao Barroso aus rechtsliberaler PSD und rechtskonservativer PP kam nur auf 33,3 Prozent (1999: 39,3 Prozent) und acht Abgeordnete.

Die Kommunisten (CDU) behaupteten sich mit 9,1 Prozent (1999: 10,3) als drittstärkste Kraft. Insgesamt erzielte die Linke fast 60 Prozent der Stimmen. Sie hatte die Regierung wegen der Unterstützung Portugals für den Irak-Krieg heftig angegriffen. Die Beteiligung lag nur bei 38,8 Prozent. Das Desinteresse wurde auf die Fußball-Europameisterschaft in Portugal zurückgeführt.

Das amtliche Endergebnis wird nach Auszählung der Auswanderer-Stimmen in zehn Tagen erwartet. Dann wird auch das fehlende 24. Mandat vergeben. (APA/dpa)