FPÖ-interner Kampf entschieden: Ex-Chefideologe überholt den Spitzenkandidaten per Vorzugsstimmen - Mit Kopf des Tages
Redaktion
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Wien - Andreas Mölzer zieht ins EU-Parlament ein, sein
Vorzugsstimmenwahlkampf war offenbar erfolgreich. Obwohl derzeit erst
unvollständige Daten aus vier Bundesländern vorliegen, hat Mölzer
bereits die Sieben-Prozent-Hürde übersprungen. 10.910 Vorzugsstimmen
hätte Mölzer gebraucht, um den FP-Spitzenkandidaten Hans Kronberger
im FP-internen Kampf um das einzige EU-Mandat der Freiheitlichen
auszustechen. Derzeit entfallen bereits 11.857 Vorzugsstimmen auf Mölzer.
Vorzugsstimmen
In Wien haben 4.906 Personen Mölzer direkt gewählt, in
Oberösterreich sind es 1.662. In Kärnten kann Mölzer nach Auszählung
von acht Bezirken mit 4.700 Vorzugsstimmen rechnen, im Land Salzburg
(ohne Stadt Salzburg) mit 589 Vorzugsstimmen. Sein Konkurrent
Kronberger schneidet dagegen vergleichsweise schwach ab: In Wien
kommt der EU-Abgeordnete auf 1.918 Vorzugsstimmen, in Oberösterreich
auf 1.000.
Allianz mit Rechtsparteien
Der frühere "Chefideologe" der FPÖ hatte sich bei der EU-Wahl als einziger Freiheitlicher auf der Kandidatenliste und als der bessere Spitzenkandidat dargestellt.
Sein Konkurrent Hans Kronberger wurde dagegen mit - aus dem Munde
eines Freiheitlichen - zweifelhaftem Lob bedacht ("Ein hervorragender
Grün-Politiker"). Im Wahlkampf konzentrierte sich Mölzer auf die
"Kernschichten" der FPÖ, darunter deutschnationale Burschenschaften. Offenbar mit Erfolg.
Allianz mit Rechtsparteien
Im Wahlkampf kündigte Mölzer an, im EU-Parlament eine Allianz mit
anderen Rechts-Parteien schmieden zu wollen. Als mögliche Partner
nannte er den belgischen Vlaams Blok, die italienische Lega Nord und
die Dänische Volkspartei. Bereits am Wahlabend sprach sich Mölzer für
einen Wechsel an der FP-Spitze aus. Als mögliche Parteichefs nannte
er Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider oder Wiens FP-Obmann Heinz
Christian Strache. (APA)
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