Jerusalem - Israel hat im Westjordanland fast 2.000 Hektar Land für den Ausbau seiner umstrittenen Sperranlage beschlagnahmt. Vertreter der Palästinenser erklärten am Montag, betroffen seien die Einwohner der Ortschaft Asawiya in der Nähe der jüdischen Siedlung Ariel. Ein Berater des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, Asaf Shariv, erklärte, derzeit werde ein Abschnitt der Sperranlage gebaut, der von Osten nach Westen verlaufe. Die Arbeiten sollten in sechs Monaten abgeschlossen sein.

Danach solle entschieden werden, ob Ariel an die Sperranlage angeschlossen oder wie eine Insel umzäunt wird. Die USA hatten sich kritisch zu dem Vorhaben geäußert, Ariel der israelischen Seite der Sperranlage zuzuschlagen, weil dann den Palästinensern große Teile Land genommen werden müssten.

Arafat will Al-Aksa-Brigaden in Sicherheitskräfte eingliedern

Der palästinensische Verbindungsoffizier Annan Elashkar erklärte, die Einwohner von Asawiya seien darüber informiert worden, dass 1.800 Hektar Land für den Bau eines 3,5 Kilometer langen Abschnitts der Sperranlage konfisziert würden. Einwohner sagten, ihnen sei der Weiterbau einer neuen Schule nahe der Sperranlage untersagt worden. Seit Beginn der Bauarbeiten in der Umgebung von Ariel in der vergangenen Woche kam es dort immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Truppen.

Der palästinensische Außenminister Nabil Shaath erklärte unterdessen, Präsident Yasser Arafat erwäge die Integration militanter Kämpfer in die Sicherheitskräfte. Arafat habe Mitgliedern der Al-Aksa-Brigaden angeboten, den offiziellen Sicherheitskräften beizutreten. Die Hamas-Organisation habe dagegen um eine Rolle innerhalb der Institutionen gebeten, sagte Shaath weiter. Arafat hat sich einer Reform der zahlreichen Sicherheitstruppen bisher verweigert, kürzlich jedoch Zustimmung signalisiert. (APA/AP)