Für die Stichwahl am 27. Juni qualifiziert haben sich nun Nikolic mit 30,4 Prozent und der proeuropäisch orientierte Kandidat der Demokratischen Partei (DS), Boris Tadic, mit 27,6 Prozent. "Ich werde Stimmen dazugewinnen, mein Kontrahent hat schon sein Maximum erreicht", sagte Nikolic voraus, dessen Parteichef, Vojislav Seselj, vor dem UNO-Tribunal in Den Haag der Prozess wegen Kriegsverbrechen gemacht wird.
Erleichtert gab sich Tadic, nachdem die vorläufigen Endergebnisse zeigten, dass er doppelt so viele Stimmen bekommen hatte als seine DS bei der vorgezogenen Parlamentswahl im vergangenen Dezember. Man müsse eine "Radikalisierung" Serbiens verhindern, meinte Tadic. Der Sieg von Nikolic würde eine internationale Isolation Serbiens bedeuten, ausländische Investoren abschrecken und eine tiefe politische Krise auslösen.