"Ich habe keine Ambitionen und in der Regel passiert das, was ich will", sagte Haider wenige Stunden vor seiner Teilnahme am Bundesparteivorstand in Wien. Auch sehe er nicht ein, warum er sich wider besseres Wissen zu etwas überreden lassen sollte, "was ich nicht will".
"Haider-FPÖ gibt's nicht mehr"
"Die Haider-FPÖ gibt's schon lange nicht mehr", konstatierte der Kärntner Landeshauptmann am Dienstag. Er sei 15 Jahre lang "der klassische Oppositionschef einer Parlamentspartei" gewesen, doch habe sich die Partei mit ihrem Eintritt in die Bundesregierung abgekoppelt. "Die Haider-FPÖ würde in der Regierung andere Akzente setzen", betonte Jörg Haider.
Kritik an der Regierung
Der Landeshauptmann übte in diesem Zusammenhang Kritik an der Regierungskoalition wegen ihres Vorgehens in Sachen Pensionsreform und Sozialsystem. In Österreich habe es, wie in vielen anderen europäischen Ländern, in den 90er-Jahren einen Reformstau gegeben, den jetzt diverse Regierungen wie die Kabinette Schröder in Deutschland und Schüssel in Österreich unter allen Umständen korrigieren wollten. Das Volk sei aber "überfordert mit der Art und Weise, wie Reformen umgesetzt werden", stellte Haider fest.
Bundes-FPÖ mitverantwortlich
Die FPÖ-Politik auf Bundesebene machte er für die schwere Niederlage bei der EU-Wahl mitverantwortlich. Haider erwähnte in diesem Zusammenhang die seiner Meinung nach verfehlte Atompolitik und die Osterweiterung: "Man kann nicht Temelin bekämpfen, ein Anti-Atom-Volksbegehren initiieren und dann auf halbem Wege stehen bleiben." Zur Osterweiterung wiederum habe man "ohne Wenn und Aber Ja gesagt".
Trotzdem will Haider, dass die FPÖ weiter Mitglied der Bundesregierung bleibt. Der von einzelnen freiheitlichen Politikern in den Raum gestellte Austritt aus der Koalition wäre in den Augen des Landeshauptmannes "eine schwarz-weiß-Politik". Haider: "Erfolgreich zu sein ist nicht die Frage einer Regierungsbeteiligung."
Offen