London - Wenn die USA und die neue irakische Regierung nicht internationales Recht brechen wollten, müsse der ehemalige irakische Machthaber Saddam Hussein entweder bis zum 30. Juni angeklagt oder aber freigelassen werden. Diese Einschätzung äußerte die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Internationalen Roten Kreuz (IKRK), Nada Doumani, gegenüber der britischen Zeitung "The Guardian".

"Die Vereinigten Staaten betrachten Saddam Hussein als Kriegsgefangenen. Am Ende einer Besatzung müssen Kriegsgefangene freigelassen werden, falls man keine Strafanklage gegen sie erhebt", sagte die Sprecherin unter Berufung auf die Genfer Konventionen. Laut dem Artikel ist das Rote Kreuz im Vorfeld der Machtübergabe an die irakische Regierung Ende Juni zunehmend besorgt über die unklare rechtliche Lage der Tausenden von Gefangenen in US-Gewahrsam.

"Alle diese Menschen werden in einem gesetzlichen Vakuum gehalten. Ihre Rechte müssen gewährleistet sein", forderte Doumani weiter. Der ehemalige irakische Machthaber und weitere führende Mitglieder seines Regimes sind nach den Angaben der Zeitung die einzigen Gefangenen mit Kriegsgefangenen-Status. (APA/dpa)