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Foto: AP/Gregorio Borgia
Rom - Nach der Wahlschlappe der Partei des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi herrscht Zwist in der Regierungskoalition in Rom. Die christdemokratische Kleinpartei UDC, die bei den Wahlen fünf Prozent der Stimmen und mit der rechtspopulistischen Lega Nord die erfolgreichste Gruppierung des Regierungsbündnisses bei diesen Wahlen war, drängte auf ein neues Kabinett Berlusconi.

"Eine Regierungsumbildung genügt nicht, wir brauchen ein neues Kabinett", sagte der UDC-Spitzenpolitiker Bruno Tabacci. Er betonte, dass dank des Erfolgs der UDC die Koalition verheerende Stimmenverluste wie jene in Schranken gehalten habe, die andere Regierungen in Europa erlitten haben.

Konkrete Fakten

Die Forderung der UDC löste die entrüstete Reaktion der Lega Nord aus. "Nach den Wahlen erwarten sich die Italiener von uns konkrete Fakten, keine Regierungskrise. Eine neue Regierung wäre nur eine Zeitverschwendung, das Land braucht Reformen", so der Spitzenpolitiker der Lega Nord und Vizepräsident des Senats, Roberto Calderoli.

Laut politischen Beobachtern wird Berlusconi eine Regierungsumbildung nicht erspart bleiben. Die rechte Regierungspartei Alleanza Nazionale (AN), die zweitstärkste Regierungspartei, von Vizepremier Gianfranco Fini will eine stärkere Rolle bei der Bestimmung des wirtschaftlichen Kurses der Regierung spielen. Die Schlüsselressorts im Wirtschaftsbereich seien von Ministern aus den Reihen der Forza Italia monopolisiert. Dies müsse sich nun ändern, verlangt die AN. (APA)