Rom - Die Bürgermeisterin von Neapel, Rosa Russo Jervolino, hat den Parteien der Mitte-Rechts-Allianz von Silvio Berlusconi vorgeworfen, in einigen Vierteln der Vesuvstadt Wählerstimmen für die EU- und Provinzwahlen am vergangenen Wochenende "gekauft" zu haben. In einigen ärmeren Vierteln Neapels seien Wählerstimmen für 30 Euro gekauft worden, sagte Jervolino am Dienstag in Neapel.

Trotz dieser Initiative habe die oppositionelle Mitte-Links-Allianz, der sie selbst angehört, bei weitem die Wahlen in Neapel gewonnen. Der Kandidat der Linken bei den Provinzwahlen in Neapel erhielt beim ersten Wahldurchgang die absolute Stimmenmehrheit.

Auf die Frage, ob sie Politiker des Mitte-Rechts-Blocks des Stimmenhandels verdächtige, antwortete Jervolino, dass sie nicht die Polizei ersetzen wolle. "Als ich Bürgermeister-Kandidatin war, habe ich mehrere Personen angezeigt", antwortete Jervolino indirekt. Die Politikerin hatte schon den Posten der Innenministerin in der Regierung Prodi inne. (APA)