König Otto hat bestimmt einen Plan.

Porto - Griechenlands Himmelsstürmer wollen ihren Höhenflug bei der Fußball-EM fortsetzen und Spanien im Beisein von König Juan Carlos noch einmal aus allen Wolken reißen. Die Mannschaft des deutschen Trainers Otto Rehhagel kann mit einem Sieg am Mittwoch (18:00 Uhr/live ORF1) im Estadio Bessa-Seculo in Porto bereits im zweiten Gruppenspiel den Viertelfinal-Einzug und damit den größten Erfolg im griechischen Fußball praktisch perfekt machen.

"Wir wollen auch gegen Spanien gewinnen, der Sieg gegen Portugal hat uns Flügel verliehen", stellte Rehhagel klar, nachdem die Griechen im Eröffnungsspiel überraschend den EM-Gastgeber 2:1 bezwungen hatten. Für Goalgetter Demis Nikolaidis ist seine Mannschaft in der Rolle des Außenseiters. "Die Spanier haben die besseren Spieler und sind die bessere Mannschaft. Allerdings müssen sie ihre Favoritenrolle auch auf dem Feld bestätigen", sagte der Starstürmer.

Verlieren aber die Spanier trotz der Unterstützung ihres Königs, der erst kurz vor der Partie im Stadion eintreffen soll, könnte die letzte Gruppenpartie ausgerechnet gegen Nachbar Portugal über ein Weiterkommen entscheiden. Dass Rehhagels Truppe die Iberer schlagen kann, hat sie bereits am 7. Juni vergangenen Jahres mit dem 1:0 im letzten Qualifikationsspiel bewiesen. Während die Rehhagel-Truppe mit dem ersten Erfolg im siebenten Duell die erste EM-Endrunden-Teilnahme seit 24 Jahren perfekt machte, mussten die Spanier in die Relegation gegen Norwegen.

Unterschätzen werden die Iberer die Griechen unter "König Otto" auf keinen Fall. Zumal das Selbstvertrauen der Hellenen kaum mehr zu steigern ist. "Mit unserer Leistung gegen Portugal und dem Ergebnis haben wir gezeigt, dass man uns auf der Rechnung haben muss", verkündete Rechtsverteidiger Georgios Seitaridis, der künftig für Champions-League-Gewinner FC Porto spielen wird.

"Sie haben keine ganz großen Namen, sind dafür aber geschlossen stark", erklärte Spaniens Teamchef Inaki Saez, der sich bezüglich der Aufstellung noch nicht festgelegt hat. Juan Carlos Valeron hat mit seinem Blitztor gegen Russland nur 35 Sekunden nach seiner Einwechslung für Fernando Morientes eine heftige Diskussion um einen Platz in der Startelf gegen die Griechen entfacht.

Saez mahnte die spanischen Medien zur Geduld, die Valerons Einsatz anstelle von Kapitän Raul fordern. Dieser mögliche Wechsel würde wohl auch bedeuten, dass Rauls kongenialer Partner Morientes dem Atletico-Spieler Fernando Torres weichen müsste. Klar scheint, dass im Mittelfeld Xabi Alonso (Real San Sebastian) für den mit einer Gelben Karte belasteten Ruben Baraja vom UEFA-Cupsieger und Meister FC Valencia agieren wird.

"Für uns wäre es ein Vorteil, wenn Torres und Valeron nicht spielen", meinte dazu Nikolaidis, der wie Torres für Atletic Madrid spielt. Rehhagel dürfte derselben Formation wie gegen Portugal vertrauen. Angeschlagen ist nur Leicester-Legionär Nikolaos Dabizas. "Egal, wer spielt. Alle werden kämpfen", versprach der 65-jährige Deutsche. Zugleich warnte er aber: "Wir sind nicht im siebenten Himmel und müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben."(APA/dpa/Reuters)

Mittwoch:
  • Griechenland - Spanien (18:00 Uhr, Porto, SR Lubos Michel/Slowakei)

    Griechenland: Nikopolidis - Seitaridis, Kapsis, Dellas, Fyssas - Giannakopoulos, Basinas, Karagounis, Tsartas - Haristeas, Vryzas/Papadopoulos

    Spanien: Casillas - Puyol, Marchena, Helguera, Raul Bravo - Etxeberria, Albelda, Alonso, Vicente - Morientes (Torres), Raul (Valeron)