Die Tschechen begannen zwar druckvoll und versuchten, so schnell wie möglich in Führung zu gehen, die Angriffversuche prallten aber zumeist am lettischen Abwehrriegel ab. In der 10. Minute schoss Jankulovski nach Nedved-Vorlage am langen Eck vorbei, elf Minuten später scheiterte Rosicky mit einem Distanzschuss am lettischen Goalie Kolinko und in der 24. Minuten verfehlte Poborsky aus 20 Metern nur um Zentimeter das Ziel - das war schon alles, was die hochgelobte tschechische Offensive gegen die Balten in der ersten Hälfte zu Stande brachte.
Lettisches Abwehrbollwerk
Astafjew und Co. verteidigten sich clever mit zumeist acht Spielern rund um den eigenen Strafraum und deuteten phasenweise ihre Gefährlichkeit in Kontern an, ehe sie in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zuschlugen: Anstatt abzuspielen, lief sich Baros in der Letten-Abwehr fest, im darauf folgenden Gegenstoß ging Prohorenkows auf der linken Seite auf und davon und spielte einen Querpass zur Mitte, den Goalgetter Verpakowskis aus kurzer Distanz verwertete. Die gesamte tschechische Defensive erinnerte bei diesem Gegentreffer eher an eine Schülermannschaft als an einen Titelanwärter.
Tschechischer Sturmlauf
Die zweite Hälfte wurde zu einem Sturmlauf der Tschechen auf das Lettland-Tor, das zunächst aber wie vernagelt schien. Kolinko parierte einen abgefälschten Nedved-Schuss (54.), ein Schuss von Poborsky streifte die Außenstange (57.), Baros brachte den Ball zwei Mal aus aussichtsreicher Position im Strafraum (62., 64.) nicht im Tor unter und Nedved fand mit einem Volley in Kolinko wieder seinen Meister (70.).
Erst in der 73. Minute gelang der Brückner-Elf der erlösende Ausgleich, als eine Flanke von Poborsky über Umwege zu Baros gelangte, der vom Elferpunkt einschoss. In der Folge drückten die Tschechen vehement auf den Siegestreffer.
Der eingewechselte Heinz hatte in der 83. Minute mit einem Gewaltschuss an die Oberkante der Latte noch Pech, zwei Minuten später aber avancierte er zum Matchwinner: Baros spielte den Ball vorbei an Kolinko ins Strafraum-Zentrum, der Abwehrversuch der Letten missglückte und Heinz traf von der Sechzehner-Grenze zum mühsamen, aber schließlich mehr als verdienten Sieg gegen die tapfer kämpfenden Balten, bei denen Astafjew durchspielte. Der Ex-Admiraner hätte mit ein bisschen Glück mit einem Schuss in der 91. Minute sogar noch den Ausgleich schaffen können. (APA)
Aveiro, Estadio Municipal, 21.744, SR Gilles Veissiere (FRA)
Torfolge:
0:1 (45.) Verpakowskis
1:1 (73.) Baros
2:1 (85.) Heinz
Tschechien: Cech - Grygera (56. Heinz), Bolf, Ujfalusi, Jankulowski - Poborsky, Rosicky, Galasek (64. Smicer), Nedved - Baros (87. Jiranek), Koller
Lettland: Kolinko - Isakows, Zemlinskis, Stepanows, Blagonadezdins - Bleidelis, Astafjew, Rubins, Lobanows (90. Rimkus) - Prohorenkows (72. Laizans), Verpakowskis (81. Pahars)
Gelbe Karten: Keine