Bisher sind zwei Kandidaten für den Posten des Parteichefs genannt worden: Parlamentspräsidentin Katalin Szili und Kulturminister Istvan Hiller. Ministerpräsident Peter Medgyessy hat laut "Nepszava" die Vorstandsmitglieder davor gewarnt, nach FIDESZ-Drehbuch zu handeln und nach dem innenpolitischen Misserfolg den "Generalstab" der Partei "zu köpfen".
Ungarn
Sozialisten-Chef Kovacs will Medienberichten zufolge nicht mehr fürs Amt kandidieren
Hintergrund könnte Niederlage bei EU-Wahl sein
Budapest - Der Chef der regierenden ungarischen Sozialisten
(MSZP), Laszlo Kovacs, will laut Medienberichten vom Mittwoch auf dem
vorgezogenen MSZP-Parteikongress im Oktober nicht mehr für das Amt
des Parteichefs kandidieren. Diese Entscheidung habe Kovacs bei einer
Vorstandssitzung seiner Partei bekannt gegeben. Hintergrund könnte
nach Ansicht von Politologen die Niederlage der Sozialisten bei den
Wahlen zum Europäischen Parlament am Sonntag sein. Die MSZP erzielte
dabei neun, der oppositionelle rechtskonservative FIDESZ-Ungarischer
Bürgerverband zwölf Mandate.
Wie Parteichef und Außenminister Laszlo Kovacs betonte, trage der
Parteivorstand eine "kollektive Verantwortung" für die
Wahlniederlage. Nun müssten die Gründe analysiert werden, warum die
MSZP ihre Wählerschaft bei den Europa-Wahlen nicht stärker
mobilisieren konnte. "Mehr als die Hälfte der Wähler blieb daheim",
sagte Kovacs. Am kommenden Samstag wird der Parteivorstand zur
Wahlniederlage Stellung nehmen.
(APA)