Wien - Nächste Runde in der Debatte um das Neubauprojekt auf dem Wiener Kahlenberg: Am Mittwoch hat der Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung die Baubewilligung für den dort geplanten Komplex des Architektenduos Neumann & Steiner erteilt, was nach bisherigem Konzept den Abriss des Restaurants bedeuten würde. Weiterhin prüft jedoch das Bundesdenkmalamt (BDA), ob das Objekt zu schützen ist, so die Wiener Landeskonservatorin Barbara Neubauer. "Ich kann nicht loslegen", stellte denn auch Eigentümer Leopold Wieninger klar. Zunächst erwarte er nun Anfang August die Bauverhandlung, bei der nochmals alle Beteiligten angehört würden. Wenn diese positiv abgeschlossen sei, folge der Baubescheid, nach dem er mit dem Bau beginnen könnte. "Schnell handeln"

Überhaupt möchte Wieninger schnell handeln. Am liebste sei ihm: "Fangen wir gleich an - dann gibt es kein zurück mehr." Damit sind auch die Verantwortlichen der Stadt einverstanden. Der Stadt wäre es nur Recht, wenn "dieser Schandfleck so schnell wie möglich beseitigt wird", so eine Sprecherin des Wiener Planungsstadtrats Rudolf Schicker (S).

Naturgemäß anders sieht dies Neubauer: "Wir haben sicher noch ein bisserl Zeit." Wichtig sei erst, dass sie sich die notwendigen Informationen über den wahren Zustand des bestehenden Restaurants-Gebäudes beschaffen könne. Dies müsste innerhalb eines Monates möglich sein. Gesprächsgrundlage

Damit hätte man eine seriöse Gesprächsgrundlage. Sie wolle aber keine Ergebnisse vorwegnehmen: "Ich will auch nicht diejenige sein, die Schuld ist an wahnsinnigen Verzögerungen."

Klar sei zugleich: "Theoretisch kann ich jederzeit das Objekt unter Schutz stellen." Dann könne der Eigentümer überhaupt nichts machen - allerdings sei dies nicht die "Gangart" des BDA.

Nach dem Konzept des Eigentümers, das den Betrieb einer Hotelfachschule, eines Restaurants mit Aussichtsterrasse und eines Appartementhotels vorsieht, soll jedoch das 1935 von Erich Boltenstern erbaute Restaurant weichen. Dagegen hatte sich in der Vergangenheit verstärkt Widerstand von Denkmalschützern formiert. (APA)