Belgrad/Sarajewo - Die bosnisch-serbische Polizei (Republika Srpska) hat der Srebrenica-Kommission Unterlagen zugestellt, die Schlüsselinformationen über das im Juli 1995 in der einstigen Bosniaken-Enklave angerichtete Massaker enthalten. Das meldete die Presseagentur SRNA am Mittwoch. Der Hohe Repräsentant in Bosnien-Herzegowina, Paddy Ashdown, bekundete seine Besorgnis wegen der Tatsache, dass diese Dokumente der Srebrenica-Kommission nicht vorher zugänglich gemacht worden sei.

Ashdown kritisiert mangelnde Kooperation

Das Innenministerium der Republika Srpska habe nicht mit der Kommission kooperiert, unterstrich Ashdown. Die bosnisch-serbische Regierung hatte am vergangenen Freitag den Kommissionsbericht angenommen, der auch Angaben über 32 neue Massengräber mit Srebrenica-Opfern enthält. In dem Bericht wird von "schweren Verletzungen des Völkerrechtes", allerdings nicht von Völkermord gesprochen.

Aus einem der neu entdeckten Massengräber in der Ortschaft Sandici bei Bratunac, dicht an der Staatsgrenze zu Serbien, sind seit Montag acht Leichen geborgen worden. (APA)