Madrid - In Spanien hat am Mittwoch eine parlamentarische
Untersuchungskommission zu den Terroranschlägen vom 11. März ("11-M")
ihre Arbeit aufgenommen. Bis 22. Juni können die im "Congreso"
vertretenen Fraktionen nun ihre "Vorladungswünsche" deponieren. Unter
anderem sollen der frühere konservative Ministerpräsident Jose Maria
Aznar (Volkspartei/PP) und die Ex-Minister Angel Acebes (Inneres),
Ana Palacio (Äußeres) und Ex-Regierungssprecher Eduardo Zaplana ihre
Sicht der Ereignisse darlegen.
Langes Festhalten an ETA- statt El Kaida-Urheberschaft
Bei den Anschlägen auf Madrider Vorortezüge waren 191 Menschen ums
Leben gekommen. Als Urheber wurden Mitglieder des islamistischen
Terror-Netzwerks "El Kaida" ermittelt. Die damalige konservative
Regierung (PP) hatte aber lange an der Version festgehalten, dass die
baskische Separatistenorganisation ETA dafür verantwortlich sei.
Zaplana: Regierung hat nicht gelogen, manipuliert oder Informationen zurückgehalten
Zaplana hatte Manipulationsvorwürfe stets zurückgewiesen: "Die
Regierung hat nicht gelogen, sie hat nicht manipuliert und sie hat
keine Informationen zurückgehalten." Dennoch war die Aznar-Regierung
wenige Tage nach dem Attentat abgewählt worden. Neuer
Ministerpräsident wurde der Sozialist Jose Luis Rodriguez Zapatero
(PSOE). Die Volkspartei stellte bereits vor einigen Tagen fest, dass
Aznar vor der Kommission erscheinen werde, sollte er dazu
aufgefordert werden. (APA)