Wien - Der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer
fordert eine "inhaltliche Selbstfindung" der FPÖ. Dann würde sich
auch ein "personelles Reservoir" für neue Führungspersönlichkeiten
ergeben, erklärte Mölzer in der Nacht auf Donnerstag in der ZiB 3.
Die neue Parteichefin Ursula Haubner "wäre gut beraten, alle Teile
der Partei zu integrieren".
Angesichts des schlechten Abschneidens seiner Partei bei den
Europawahlen meinte der als Exponent des nationalen Flügels geltende
Mölzer, die FPÖ habe viele "ideelle Themen" vernachlässigt, wie etwa
Freiheit, Meinungsfreiheit, Sicherheit oder Zuwanderung. Die
Regierungspartei FPÖ, die bei den Europawahlen nur 150.000 Menschen
als Wähler erreicht habe, müsse sich fragen, welche Fehler sie
gemacht habe.
Der neuen Parteichefin Haubner wünsche er, "die österreichische
Margaret Thatcher" zu werden. Es bedürfe allerdings klarer
Führungsstrukturen, eine Rolle als Mediatorin sei zu wenig, fügte
Mölzer hinzu.
Der FPÖ-Historiker Lothar Höbelt meinte in der gleichen Sendung,
die Freiheitlichen könnten vor dem Jahr 2007 nicht mehr gewinnen,
auch wenn "Zwerge aus der 2. Reihe" mit dem nationalen Thema punkten
und sich profilieren wollten. Der Erfolg des Kärntner
Landeshauptmanns Jörg Haider in Kärnten sei ein Einzelergebnis
gewesen. Seine Größe habe überdies verhindert, dass sich jemand neben
ihm in der Partei profilieren konnte.
(APA)