Braga - Mit Selbstbewusstsein wollen die Dänen ihre EM-Torflaute beenden und mit einem Erfolg in Gruppe C über Bulgarien das Tor zum Viertelfinale weit aufstoßen. "Mit uns kann man wieder rechnen. Die Partie gegen Italien hat doch gezeigt, dass wir auch mit großen Teams mithalten können", sagt Ebbe Sand vor dem zweiten EM-Auftritt der "Wikinger" am Freitag in Braga (18 Uhr MESZ).

Nach dem 0:0 gegen die favorisierten, aber enttäuschenden Italiener hat der Europameister von 1992 gute Aussichten, zum vierten Male die Runde der letzten acht Mannschaften zu erreichen. "Es war so wichtig, dieses Spiel nicht zu verlieren", meinte Trainer Morten Olsen, dessen Schützlinge aber inklusive des vergangenen Turniers 2000 (in Belgien und den Niederlanden) in vier EM-Spielen nacheinander ohne Torerfolg blieben.

Vor allem die couragierte Leistung während der 90 Minuten gegen die Azzurri lässt die Dänen auf einen positiven Turnierverlauf hoffen. "Das war für uns keine Überraschung. Schließlich haben wir in den vergangenen beiden Jahren konstant auf solch hohem Niveau gespielt", meinte Torhüter Thomas Sörensen, der mit einer Reihe guter Paraden seinem Team einen Punkt sicherte und zum "Spieler des Matches" gewählt wurde. Außerdem kann Olsen wieder auf zwei Stammspieler zurückgreifen. Thomas Gravesen hat seine Sperre abgesessen und Jesper Grönkjaer ist nach einem Trauerfall seit Dienstag wieder beim Team in Portugal.

Ob Olsen beide Profis in die Startelf beruft, ist fraglich. Grönkjaers individuelle Klasse ist so groß, dass er auch nach nur drei Tagen Mannschaftstraining bedenkenlos ins Team rücken könnte. Auch Gravesen ist normalerweise gesetzt. "Aber meine Konkurrenten haben gegen Italien stark gespielt. Ich muss um meinen Platz im Team kämpfen", glaubt er.

Bulgariens Coach Plamen Markow hingegen musste nach der 0:5-Schlappe gegen Schweden bzw. vor dem Spiel der letzten EM-Chance in erster Linie Aufbauarbeit in seiner frustrierten Truppe betreiben. "Physisch ist die Mannschaft in guter Form, mental nicht", sagte der nach Rudi Völler jüngste Teamchef des Turniers. Es klang aber eher nach Durchhalteparolen, als der Coach sagte: "Noch sind wir nicht ausgeschieden, aber es wird nun natürlich sehr schwer für uns".

Krassimir Balakow, der dem Nationalteam während der EM als Berater zur Seite steht, sprach vor allem den jungen Spielern Mut zu. "Eine Niederlage kann auch stark machen. Wir haben 1994 auch unser erstes Spiel 0:3 verloren und sind dann noch ins WM-Halbfinale eingezogen", sagte Balakow. "Aber auch wenn wir keine Chance mehr haben, müssen wir uns in den beiden restlichen Spielen ordentlich verkaufen", meinte Balakow weiter.(APA/dpa)

Freitag:
  • BULGARIEN - DÄNEMARK (Municipal-Stadion in Braga, 18 Uhr MESZ, Schiedsrichter Lucilio Batista/Portugal):

    Bulgarien: Zdrawkow - Iwanow, Kirilow, Pajin, Petkow - Pejew, S. Petrow, Hristow, M. Petrow, Dimitrow - Berbatow

    Dänemark: Sörensen - Helveg, Laursen, Henriksen, N. Jensen - Gravesen, Poulsen oder D. Jensen, Tomasson - Jörgensen, Sand, Rommedahl oder Grönkjaer