Wien - Vor allem wegen seines riesigen Ringsystems zählt Saturn zu den eindrucksvollsten Erscheinungen in unserem Sonnensystem. Dank seiner Größe ist der Planet trotz der großen Entfernung von der Erde am nächtlichen Himmel mit freiem Auge zu sehen, er galt in der Geschichte lange als äußere Grenze des Planetensystems.

Saturn ist von der Sonne aus gezählt der sechste Planet. Seine mittlere Entfernung vom Zentralstern beträgt rund 1,4 Milliarden Kilometer. Wegen seiner relativ raschen Eigendrehung (zehneinhalb Stunden) ist der Planet stark abgeplattet. So beträgt der Äquatordurchmesser 120.000 Kilometer (knapp das zehnfache des Erddurchmessers), die Distanz Pol zu Pol misst dagegen nur 106.900 Kilometer. Die Umlaufzeit des Saturn um die Sonne beträgt rund 30 Jahre.

Auf Grund der geringen Dichte ist die Masse des Gasplaneten trotz seiner gewaltigen Größe - im Sonnensystem nur noch von Jupiter übertroffen - lediglich hundertfach so groß wie jene der Erde. Ein durchschnittlicher Kubikzentimeter Saturnmaterial hat eine Masse von gerade einmal 0,7 Gramm, auf der Erde sind es rund 5,5 Gramm.

Atmosphäre

Die Saturn-Atmosphäre besteht zum Großteil aus Wasserstoff mit wenigen Prozent Helium. Daneben finden sich auch Spuren von Methan und Ammoniak. Abgesehen von der unwirtlichen Zusammensetzung geht es in der Saturn-Atmosphäre auch recht ruppig zu, Sonden dokumentierten Stürme von bis zu 1.600 Kilometer pro Stunde. Auch die Temperaturen sind alles andere als lebensfreundlich, durchwegs weit kälter als minus 100 Grad. Dabei muss Saturn ein Art inneren Ofen besitzen, er strahl nämlich mehr Wärme ab, als er von der Sonne empfängt. Astronomen vermuten, dass enorme Energien in einem heißen Kern des Planeten gespeichert sind.

Das Ringsystem des Saturn wurde 1656 vom dänischen Astronom Christiaan Huygens entdeckt. Es besteht, wie man heute weiß, aus Hunderten von Einzelringen, die sich aus Staub-, Eis- und Gesteinsbrocken mit der Größe von wenigen Mikrometern bis einigen Metern zusammensetzen. Nicht wirklich geklärt ist die Entstehung der Ringe, es könnte sich um Reste eines zerbrochenen Mondes oder um eines eingefangenen Kometen handeln.

Auch die Ansichten über die Zahl der Monde gehen aus einander, je nachdem wie die Anforderungen für die Definition angelegt werden. Die Angaben über die Zahl der Monde reichen derzeit auf bis zu 31, wobei erst vor rund einem Jahr ein neuer Trabant entdeckt wurde. Unbestritten ist dagegen, dass Titan der größte Mond des Ringplaneten ist und dass Saturn die meisten Monde des Sonnensystems besitzt. (APA)