Porto - Eine für sie typische Nullnummer gegen Kroatien und eine unerfreuliche Spuckaffäre haben die Italiener schon in ihrem zweiten Spiel zur Gruppe C am Freitag im Dragao-Stadion von Porto gegen die Schweden-"Bomben", die gegen Bulgarien fünf Mal zuschlugen, gehörig in Bedrängnis gebracht. Für die mit vielen Vorschusslorbeeren nach Portugal gekommene Squadra Azzurra geht es schon fast um alles oder nichts!

Gewinnt das Tre-Kronor-Team nach dem imponierenden 5:0 gegen Bulgaren auch sein zweites Spiel, wird das dritte Gruppen-Match zur Kür. Die Italiener hingegen würden mit einer Niederlage im Kampf um den Aufstieg ins Viertelfinale in noch ärgere Bedrängnis geraten. Seit Donnerstag stehen die Italiener außerdem unter leichtem Schock. Teamchef Giovanni Trapattoni muss auf den für drei Spiele gesperrten Führungsspieler Francesco Totti verzichten. Es war die Divise zu hören: "Jetzt siegen wir für Franscesco!"

Weil das Römer "Lama", das den Dänen Christian Poulsen ins Gesicht gespuckt hatte, zumindest bis zum Halbfinale zuschauen muss, ließ "Trap" im Training den neuen Dreier-Sturm Cassano, Del Piero und Vieri üben. Und im Mittelfeld dürften Milans Andrea Pirlo und Gennaro Gattuso neu in die Startelf rücken. Wie schwer die Aufgabe wird, umreißt Fixstarter Gianluca Zambrotta so: "Dänen und Schweden sind ähnlich stark, doch die Gelbblauen sind in der Offensive wohl noch etwas besser besetzt. Wir werden viel laufen müssen."

Trap: "Wir gehen raus, um zu gewinnen"

Der 65-jährige Trapattoni verspricht: "Wir gehen raus, um zu gewinnen." Für Gattuso wäre ein vorzeitiges Aus eine Schande. Torhüter Buffon warnt vor dem gefährlichen zweifachen Torschützen Henrik Larsson. Kapitän Fabio Cannavaro kündigte an: "Italien hat keine Angst."

Die Schweden bleiben trotz ihres Tor-Festivals gegen die Bulgaren und dem Wirbel im gegnerischen Lager kühl und auf dem Boden. "Die Italiener sind alle stark, das wird ein völlig anderes Spiel", sagt Fredrik Ljungberg und Larsson, der viel weniger Platz als gegen Bulgarien bekommen wird, warnt vor Überheblichkeit.

Auch die Schweden sind zu Umstellungen gezwungen. Linksverteidiger Teddy Lucic fällt mit einer Rippen-Quetschung aus und wird durch Anderlecht-Akteur Wilhelmsson ersetzt. Doch das wird die Skandinavier wohl nicht entscheidend schwächen. Sie weisen eine bemerkenswerte Länderspielbilanz gegen den dreifachen Weltmeister auf. Von 20 Partien gingen nur neun verloren, allerdings liegt der jüngste Erfolg in einem wichtigen Spiel schon lange zurück: Im Juni 1987 gab es in der EM-Qualifikation in Stockholm einen 1:0-Erfolg. (APA/SIZ/Reuters)

Freitag:
  • ITALIEN - SCHWEDEN (Dragao-Stadion in Porto, 20.45 Uhr MESZ, Schiedsrichter Urs Meier/Schweiz)

    Italien: Buffon - Panucci, Nesta, Cannavaro, Zambrotta - Gattuso, Pirlo, Zanetti oder Perrotta - Cassano, Del Piero, Vieri

    Schweden: Isaksson - Nilsson, Mellberg, Jakobsson, Edman - Wilhelmsson, Linderroth, Svensson, Ljungberg - Ibrahimovic, Larsson