Bild nicht mehr verfügbar.

AP Photo/Lionel Cironneau
Leiria - Kroatien hat am Donnerstag bei der Fußball-Europameisterschaft in Portugal mit dem 2:2 gegen Frankreich in Gruppe B gehörig Selbstvertrauen getankt und strebt nun im letzten Gruppenspiel am Montag gegen England einen Sieg an, was den Einzug ins Viertelfinale bedeuten würde. Zwar änderte das Remis nichts an der Ausgangslage für die Partie gegen die Insel-Kicker, eine Moral-Injektion war der Achtungserfolg der Baric-Truppe gegen den Titelverteidiger aber allemal.

"Wir werden mit jedem Spiel besser, unsere Motivation immer größer. Meine Spieler haben heute gezeigt, dass sie auch mit einer absoluten Top-Mannschaft mithalten können", freute sich Teamchef Otto Baric, dessen Elf in der 92. Minute durch den eingewechselten Mornar sogar noch den Matchball vergeben hatte.

Baric kritisiert Schiedsrichter

Der umstrittene Ausgleich der Franzosen zum 2:2 durch Trezeguet, dem der Ball zuvor an die Hand geschossen worden war, lag dem früheren ÖFB-Teamchef allerdings noch im Magen. "Ich glaube, dass die Schiedsrichter in diesem Turnier die großen Mannschaften etwas bevorzugen", vermutete "Otto Maximal", der am Samstag seinen 72. Geburtstag feiert.

Ähnlicher Ansicht war auch Dado Prso, der nach der Partie zum "Man of the Match" gekürt wurde. "Das zweite Tor der Franzosen war nicht regulär, und die Hälfte unserer Gelben Karten im Schweiz-Spiel war unfair", kritisierte der Torschütze des zweiten kroatischen Treffers. Niko Kovac formulierte es drastischer: "Dass es ein klares Handspiel war, konnte man selbst von einem Flugzeug aus sehen." Allerdings war auch das erste Tor des Balkan-Teams aus einem Foulelfer nach einer harmlosen Attacke von Silvestre an Rosso nicht unumstritten.

Santini fordert "kühlen Kopf"

Im Lager der Franzosen trauerte man der verpassten vorzeitigen Qualifikation für die Runde der letzten Acht nach. "Mehr als die verlorenen zwei Punkte schmerzt, dass wir nicht schon jetzt im Viertelfinale stehen. Jetzt müssen wir die Situation mit kühlem Kopf analysieren", meinte Teamchef Jacques Santini.

Dass die "Equipe Tricolore" auch das 20. Länderspiel in Folge ungeschlagen überstand, war da nur ein schwacher Trost. "Hoffentlich wachen wir jetzt auf. Nach der Führung waren wir uns zu sicher, dann wurden wir in der Defensive nachlässig. Wenn man den Gegner so ins Spiel kommen lässt, muss man sich nicht wundern, dass man Probleme bekommt", bemängelte Santini, dessen Mannschaft nun möglicherweise noch einen Punkt gegen die Schweiz für den Aufstieg benötigt. (APA/Reuters)