Das Album beinhaltet ausgewählte Stücke seiner bisherigen Platten "Whiskey" (1997), "Tattoo" (1998), "Poison" (2000) und "Antenna" (2002), die allesamt bei BMG erschienen sind. Während er bei den ersten drei Werken mit der selben Crew im selben Studio zusammenarbeitete, beschritt er bei "Antenna" neue Wege. "Die Unterschiede in meinen ersten drei Alben waren nicht sehr groß. Das wurde langweilig, weil es im Studio keine Überraschungen mehr gab. Mit "Antenna" habe ich dann wieder versucht auf Entdeckungsreise zu gehen." Eines hat er dabei über die Jahre aber beibehalten. Auch seine Werkschau hat er wie die anderen Longplayer schlicht mit einem Wort betitelt. "Das mache ich nicht bewusst. Es passiert einfach immer wieder. Ich finde, dass ein Wort verschwimmt, wenn man es in einen Satz setzt."
Kein Pet Shop Boy
Den sich bei einigen Nummern aufdrängenden Vergleich mit dem Synthesizer-Duo Pet Shop Boys ist er mittlerweile leid. "Ich war nie ein Fan der Pet Shop Boys. Ich glaube auch nicht dass Neil Tennant ein guter Sänger ist, eher schon ein guter Geschichtenerzähler. Ich wäre auch gern in England geboren, dann wäre mein Englisch besser." Verglichen will er mit überhaupt niemandem werden. "Vielfach werde ich als Avantgardist bezeichnet. Damit kann ich nicht viel anfangen. Ich mache einfach moderne Popmusik, und fühle mich nicht als Avantgardist." Der Vergleich mit Radiohead ehre ihn aber natürlich schon, so Johanson.
"I'm older now" heißt einer der Songs auf der neuen Werkschau-Platte. Auf die Frage, ob er sich mit 35 Jahren schon alt fühle, meint er: "Überhaupt nicht, ich bin immer noch in den Anfängen. Einige Songs haben ich vor rund zehn Jahren geschrieben, jetzt habe ich mich wesentlich weiterentwickelt. Ich genieße es älter geworden zu sein. Ich bin ein besserer Songschreiber geworden." Die Themen dafür holt er sich aus dem täglichen Leben, und aus seinem Tagebuch. "Früher waren meine Songs viel depressiver. Jetzt bin ich ein glücklicher Mensch, fühle mich mit meiner Familie eng verbunden und bin viel sicherer wer ich wirklich bin.
Neues kommt später, aber sicher
Songs für ein neues Album hat er schon, Arbeitstitel dafür gibt es aber noch keinen. "Epilog wird es aber definitiv nicht heißen", meint er. Probleme mit dem weltweiten Markt hatte er mit seinem europäischen Sound bisher nicht. "Meine Platten erscheinen in Australien oder Argentinien. Ich werde meine Musik sicher nicht ändern, um einem Markt zu genügen. Latino-Sound mache ich auch in Zukunft keinen."
In die Klagen seiner Kollegen über illegale Musikdownloads will Johanson nicht einstimmen: "Ich finde, dass das Internet ein fantastisches Instrument ist, meine Musik zu verbreiten. Natürlich sieht das mein Plattenboss nicht gerne, wenn er dadurch Geld verliert". Über Downloads kann man Hörer gewinnen - "und die werden dann in meine Konzerte kommen."