Streitereien
Kläger ist das Konsortium master-talk unter Führung von Siemens, dem das Ministerium nach Monate langen Streitereien im Sommer 2003 - zeitgleich mit der Aufkündigung des Vertrages durch master-talk selbst - den Auftrag wieder entzogen hatte. Auf APA-Anfrage hieß es bei Siemens am Freitag nur: "Kein Kommentar." Eine Gesellschaftersitzung bei master-talk ist derzeit noch im Laufen. Dort, hört man, soll der Beschluss der Eigentümer fallen. Hinter den Kulissen sollen sich die master-talk-Konsorten (Siemens Österreich und Wiener Stadtwerke halten je 32,45 Prozent, der RZB gehören 25,1 Prozent, 10 Prozent dem Verbund) laut "Kurier" aber bereits geeinigt haben.
Die Höhe der Forderung sei vorerst offen, soll nach Informationen der Zeitung aber zumindest 100 Mio. Euro ausmachen. Aus Insider-Kreisen freilich ist auch zu hören, dass master-talk den gesamten ursprünglichen Auftragswert von rund 300 Mio. Euro einklagen könnte.
Streit um Kosten
Mit der Klage hatte master-talk und vor allem Siemens - das Unternehmen lieferte neben seinem Engagement als Betreiber des Funknetzes auch Ausrüstung im Wert von zig Millionen Euro - bereits bei Kündigung des Auftrages gedroht. An der langen "Nachdenkpause" dürfte allerdings Siemens schuld sein, schreibt der "Kurier". Der Elektronik-Konzern wollte die Neuausschreibung des Funknetzes abwarten und rechnete sich Chancen aus, neuerlich zum Zug zu kommen. In diesem Fall wäre die Klage ausgeblieben.