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Der Schein trügt, denn rechnerisch zeigt sich ein Übergewicht an warmen freien Tagen gegenüber den Arbeitstagen.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul

Wien - Sitzt man im Büro, herrscht draußen Prachtwetter. Doch kaum kommt das Wochenende, stürzen die Temperaturen im Rekordtempo - eine Überzeugung, die sich speziell heuer in den Köpfen festgesetzt hat. Allein, sie stimmt nicht. Denn seit März war es am Wochenende im Vergleich zur Wochenmitte öfter wärmer als kälter.

Das zeigt zumindest ein Blick auf die Daten für die Bundeshauptstadt der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien. 17 Wochenenden und Feiertage gab es seit März, DER STANDARD hat die Temperatur und den Niederschlag an diesen Daten mit denen der jeweils drei Tage zuvor liegenden verglichen.

Das Ergebnis: Neunmal war es in Wien an den freien Tagen wärmer als am Arbeitstag. Zweimal blieb die Temperatur gleich, und nur sechsmal kühlte es ab. Etwas anders die Situation bei den Niederschlägen: Hier regnete oder schneite es viermal an den freien Tagen, trockener als während der Woche war es nie.

Tatsächlich ist das Wetter also nur in einem guten Drittel der Fälle schlechter geworden. Dass viele Menschen dennoch anderes vermuten, hängt damit zusammen, dass sich die negativen Ereignisse stärker einprägen.

Und schlechte Scherze hat das Wetter in den vergangenen Monaten einige gemacht: Wie zum Beispiel Ende Mai, als die Temperatur innerhalb von zwei Tagen um zehn Grad fiel - rechtzeitig zum Wochenende. Oder im April, als es in Wien überhaupt nur drei Niederschlagsperioden gab - zwei davon beinhalteten auch das Wochenende. Am vergangenen Mittwoch hatte es übrigens 18 Grad - ein Blick aus dem Fenster verrät, wie sich die Serie fortgesetzt hat. (DER STANDARD, Printausgabe 19./20.06.2004)