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Rehhagel fordert von seiner Mannschaft Konzentration.

Foto:Reuters/KARAHALIS
Lissabon - Die Schecks sollen schon ausgestellt sein und die Späher die möglichen Viertelfinalgegner unter die Lupe genommen haben. Doch die Angst vor einem Versagen ausgerechnet im entscheidenden Spiel gegen Russland in der Gruppe A um den Einzug in das EM-Viertelfinale ist bei der griechischen Fußball- Nationalmannschaft allgegenwärtig. "Der Erfolg und das Fehlschlagen liegen ganz nah beieinander", mahnte Trainer Otto Rehhagel vor dem Match am Sonntag (20.45 Uhr/live ORF1) im Algarve- Stadion in Faro zu absoluter Aufmerksamkeit.

Fans nicht enttäuschen

"Ganz Griechenland hält es für sicher, dass wir weiterkommen. Dies beinhaltet aber auch Gefahren", meint der 65-jährige Deutsche. Laut der Sportzeitung "To Fos" soll er seine Spielern in der internen Mannschaftssitzung davor gewarnt haben, sich "verführen" zu lassen. "Wir dürfen die Fans, die uns umarmen, jetzt nicht enttäuschen."

Doch davon geht in Griechenland fast niemand aus. Die Schecks über insgesamt zwei Millionen Euro, die der nationale Verband EPO für das Erreichen des Viertelfinales und damit den größten Erfolg in der griechischen Fußball-Historie in Aussicht gestellt hatte, liegen nach Angaben der hellenischen Sportzeitung "Goal" schon bereit. Zahltag soll Montag sein.

Gute Ausgangslage

Die Ausgangslage könnte kaum besser sein. Nur wenn die zeitgleich spielenden Spanier gegen Gastgeber Portugal nicht so hoch verlieren wie die Griechen gegen Russland, wären die Hellenen aus dem Rennen, die beiden iberischen Favoriten kämen weiter. Ein Remis reicht, um aus eigener Kraft und dazu ungeschlagen als die absolute Überraschungsmannschaft der Titelkämpfe in die K.o.-Runde einzuziehen. Doch Spielführer Theodores Zagorakis warnte: "Uns erwartet ein ganz schweres Spiel."

Vor dem Abflug Richtung Süden ließ Rehhagel sein Team abgeschottet von der Öffentlichkeit trainieren. Bei der Abschluss- Einheit in jenem Stadion, in dem die bereits ausgeschiedenen Russen ihr erstes EM-Spiel 0:1 gegen Spanien verloren hatten, war nur die obligatorische Anfangsviertelstunde zum Zuschauen. Der gewiefte Taktiker Rehhagel, dessen Team nicht zuletzt dank seiner strategischen Finessen Portugal 2:1 bezwang und Spanien ein beachtliches 1:1 abtrotzte, muss gegen die Russen auf jeden Fall personelle Veränderungen vornehmen.

Aufstellungsvarianten

So könnte Mittelfeldstar Vassilios Tsiartas endlich zu seinem ersten Match von Beginn an kommen, da Georgios Karagounis gesperrt ist und Stilianos Giannakopoulos wegen einer Wadenzerrung ausfällt. Möglich ist zudem, dass der erst 22-jährige Liga-Torschützenkönig Dimitrios Papadopoulos von Meister Panathinaikos Athen die Offensive verstärkt.

Gegner Russland, von dem sich die Hellenen in den vergangenen drei Freundschaftsspielen unentschieden trennten, fehlen zwei wichtige Stammkräfte. Für Keeper Sergej Owtschinnikow und Ersatz-Kapitän Alexej Smertin ist die EM durch ihre Sperren bereits gelaufen. Coach Georgi Jarzew kündigte allerdings an, sich mit seinem Team ehrenvoll von den Fans in Portugal verabschieden und einen Sieg erringen zu wollen. (APA/dpa)