Irak will vor Übernahme Saddam Husseins vorbereitet sein
Übergangs-Regierungschef Allawi geht von weiteren Anschlägen und Sabotageakten aus
Redaktion
,
Bagdad - Der Irak will den früheren Staatschef Saddam
Hussein nach Angaben von US-Senatoren erst von den USA übernehmen,
wenn die Vorbereitungen für einen rechtsstaatlichen Prozess
abgeschlossen sind. Dies habe der irakische Übergangs-Regierungschef
Iyad Allawi ihnen zugesichert, teilten die demokratischen Senatoren
Tom Daschle und Joseph Biden sowie ihr republikanischer Kollege
Lindsey Graham am Samstag in Bagdad mit.
Die Iraker würden Saddam Hussein und andere ehemalige
Führungsmitglieder erst dann vor Gericht stellen, wenn sie eine
vollständige Anklageschrift vorlegen könnten und "bereit seien, ihrem
Volk, der Region und der Welt zu zeigen, dass es ein gerechter
Prozess werden wird", sagte Biden.
Noch am vergangenen Montag hatte Allawi von einer Auslieferung
Saddam Husseins an die Iraker vor dem Machtwechsel am 30. Juni
gesprochen. US-Präsident George W. Bush machte dafür jedoch zur
Bedingung, dass die irakischen Behörden bestimmte
Sicherheits-Voraussetzungen erfüllen. Der entmachtete Staatschef
werde "zu gegebener Zeit" ausgeliefert.
Allawi äußerte beim Besuch einer bei einem Anschlag beschädigten
Pipeline in Mossayeb die Befürchtung, dass Anschläge sowie
Sabotageakte gegen die Öl-Infrastruktur im Irak bis auf weiteres
andauern würden. Er versprach zugleich ein entschlossenes Vorgehen
gegen die Urheber von Gewalt und Zerstörung. Nach Reparaturen an zwei
durch Anschläge beschädigte Pipelines im Süden des Irak sollten die
Ölexporte des Landes am Sonntag wieder aufgenommen werden. (APA/AFP)
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