"Umgangssprachlicher Ausdruck"
Sein spanischer Amtskollege Inaki Saez wollte die ohnehin aufgeladene Atmosphäre vor dem entscheidenden Vorrundenspiel am Sonntagabend in Lissabon nicht weiter anheizen. "Das war ein umgangssprachlicher Ausdruck. Damit wollte er deutlich machen, was auf dem Spiel steht", erklärte Saez. Spanische Spieler äußerten sich ähnlich gelassen.
Scolari verteidigte seinen Vergleich am Samstag mit dem Hinweis darauf, dass er dies lediglich sportlich gemeint habe und derartige Äußerungen in seiner Heimat vor wichtigen Spielen nicht ungewöhnlich seien. "Das ist in Brasilien normal. Wir sagen dort oft 'Mata, mata' (Töte, töte), wenn es Spiele in den Playoffs gibt. Einer wird sterben, einer wird töten. Einer fährt nach Hause, einer darf bleiben", erklärte der 55-Jährige.
Verwarnung
Ein Reporter des Radiosenders Cadena Ser rief Scolari Medienberichten vom Sonntag zufolge nach der Pressekonferenz indes erneut an und fragte ihn, wann der den Befehl zum Angriff zu geben gedenke. Scolari soll mit den Worten "Leck mich am ..." geantwortet und aufgelegt haben.
Der portugiesische Verband beschwerte sich bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) daraufhin über Cadena Ser. Die UEFA habe den Sender daraufhin verwarnt, meldete die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa. Der portugiesische Pressechef hatte einem Mitarbeiter des Senders auf der Pressekonferenz am Samstag eine Frage an Scolari mit dem Hinweis verweigert, er habe bereits ein exklusives, nicht autorisiertes Interview gehabt.