Die Vorbereitungsgruppe für das irakische Tribunal führt nach Angaben ihres Leiters zurzeit intensive Verhandlungen mit den US-Truppen, um die Übergabe des gefangenen Hussein an die Iraker zu regeln. Der Ex-Präsident und die anderen gefangenen Mitglieder seines Regimes würden schon bald nach der Übergabe der Souveränität am 30. Juni ausgeliefert, sagte Chalabi. Bisher hätten sich bereits "hunderte, wenn nicht tausende" von Irakern mit Aussagen über Verbrechen des alten Regimes gemeldet.
Der irakische Justizminister Malik Dohan al Hassan hatte bereits zu Beginn des Monats die Wiedereinführung der Todesstrafe angekündigt. Von der Maßnahme könne unter anderem der entmachtete Präsident Saddam Hussein betroffen sein, sagte er damals. Der britische Außenminister Jack Straw hat sich jüngst gegen die Todesstrafe für den früheren irakischen Präsidenten ausgesprochen.
Übergabe Anfang Juli
Der ehemalige irakische Präsident Saddam Hussein wird kurz nach dem 30. Juni der Verantwortung der irakischen Regierung übergeben. Das bestätigte ein Sprecher der US-geführten Besatzung am Sonntag in Bagdad. Der Ex-Machthaber werde allerdings weiterhin von den USA in Haft gehalten. USA weiterhin für Haft zuständig
Der irakische Ex-Machthaber werde allerdings weiterhin von den USA in Haft gehalten, während die irakischen Behörden rechtlich für den Gefangenen zuständig seien. Geplant sei die Übergabe von insgesamt etwa zehn besonders wichtigen Gefangenen an die irakische Übergangsregierung, "sobald sie darum ersuche"; das werde "wahrscheinlich sehr bald nach dem 1. Juli" sein, sagte der Koalitionssprecher.