Ferrari-Fan bis in die Haar-Spitzen.

Sato feiert seinen ersten Podestplatz.

Die Besten unter sich.

Indianapolis/Indiana - Formel-1-Rekordmann Michael Schumacher steuert weiter scheinbar unaufhaltsam seinem bereits siebenten WM-Titel entgegen. Der 35-jährige Deutsche feierte am Sonntag im zu Beginn überaus turbulenten Grand Prix der USA den nächsten Triumph und liegt nach dem achten Sieg im neunten Saisonrennen nun bei WM-Halbzeit schon 18 Punkte vor seinem Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello, der auch auf dem 4,192 km langen Indianapolis Motor Speedway Rang zwei belegte.

Sechster Doppelerfolg der Saison

Hinter dem überlegenen Ferrari-Duo, das bereits den sechsten Doppelerfolg in diesem Jahr einfuhr, landete der Japaner Takuma Sato aus Japan im BAR-Honda auf Rang drei.

Für den Vorarlberger Christian Klien war das Rennen bereits wenige Sekunden nach dem Start zu Ende. Der Jaguar-Pilot aus Hohenems fuhr auf den Toyota des Brasilianers Cristiano da Matta auf und schied damit ebenso aus wie der Brasilianer Felipe Massa (Sauber-Petronas) sowie die beiden Italiener Giorgio Pantano (Jordan-Ford) und Gianmaria Bruni (Minardi-Cosworth), die in diese Kollision verwickelt wurden.

Schumacher nützte den Restart

Es folgte eine Safety-Car-Phase, die nach fünf Runden mit der rennentscheidenden Szene endete. Der sechsfache Weltmeister Michael Schumacher überholte beim Restart "millimetergenau" Barrichello, der von der Pole ins Rennen gegangen war, und fuhr dem 78. Triumph seiner unvergleichlichen Karriere entgegen. Mehr freute den Rekordchampion aber, dass sein Bruder Ralf Ende der zehnten Runde einen Horror-Unfall glimpflich überstand.

Schon in der neunten Runde hatte es eine Schrecksekunde gegeben, als Renault-Pilot Fernando Alonso aus Spanien nach einem Platzer des rechten Hinterreifens bei einem Tempo von fast 340 km/h Ende der Zielgeraden in die Mauer einschlug, dabei aber unverletzt blieb. Und auch Ralf Schumacher hatte Glück im Unglück. Der Wahl-Salzburger knallte mit seinem Williams-BMW eingangs der Start-Ziel-Geraden nach der Steilkurve, die mehr als 300 km/h durchfahren wird, mit dem Heck in die Mauer und wurde mitten auf die Strecke zurückgeschleudert.

Abflug von Bruder Ralf

"Schumi II" musste zwar während einer weiteren Safety-Car-Phase aus dem Wrack geborgen werden, erlitt jedoch keine ernsthaften Verletzungen. "Er ist bei vollem Bewusstsein. Er kann alles bewegen. Er hat allerdings Schmerzen im Rücken", gab BMW-Motorsport-Direktor Mario Theissen weitgehend Entwarnung. Unmittelbar nach der ersten Untersuchung im Medical Center an der Rennstrecke wurde er ins Krankenhaus von Indianapolis überstellt, wo eine Computertomographie durchgeführt wurde, um auf Nummer Sicher zu gehen.

Die Ursache für den schweren Unfall von Ralf Schumacher, der in zehn Tagen seinen 29. Geburtstag feiert, war zunächst unklar. "Die Daten müssen noch ausgewertet werden", betonte Theissen, der in der 58. Runde das Aus seines zweiten Piloten zur Kenntnis nehmen musste. Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya hatte nach einem technischen Defekt nicht mehr rechtzeitig den Umstieg ins Ersatzauto geschafft und wurde deshalb von den Rennkommissären per Schwarzer Flagge disqualifiziert.

Glücklicher Sato

Sato schaffte dagegen im 27. Rennen den ersten Podestplatz seiner Karriere, und der Franzose Olivier Panis holte als Fünfter unmittelbar hinter Monaco-Sieger Jarno Trulli aus Italien im Renault in seinem 150. Grand Prix vier wertvolle Punkte für Toyota. Auch Minardi durfte in "Indy" jubeln, denn hinter den beiden McLaren-Mercedes von Vizeweltmeister Kimi Räikkönen aus Finnland und dem Schotten David Coulthard eroberte der Ungar Zsolt Baumgartner als Achter den ersten Punkt für das Nachzügler-Team. (APA)

Endstand USA-GP nach 73 Runden a 4,192 km bzw. 306,016 km:

1. M.Schumacher (GER)Ferrari 1:40:29,914 2. Barrichello (BRA) Ferrari + 2,950 3. Sato (JPN) BAR-Honda + 22,036 4. Trulli (ITA) Renault + 34,544 5. Panis (FRA) Toyota + 37,534 6. Räikkönen (FIN) McLaren + 1 Runde 7. Coulthard (GBR) McLaren + 1 Runde 8. Baumgartner (HUN) Minardi + 3 Runden 9. Fisichella (ITA) Sauber + 8 Runden

Ausgeschieden: Christian Klien (AUT) Jaguar-Cosworth, Cristiano da Matta (BRA) Toyota, Felipe Massa (BRA) Sauber-Petronas, Fernando Alonso (ESP) Renault, Gianmaria Bruni (ITA) Minardi-Cosworth, Giorgio Pantano (ITA) Jordan-Ford, Jenson Button (GBR) BAR-Honda, Mark Webber (AUS) Jaguar-Cosworth, Nick Heidfeld (GER) Jordan-Ford, Ralf Schumacher (GER) Williams-BMW