Etat
Ex-Vivendi-Chef in Paris festgenommen
Medienkonzern machte zu Messiers Zeiten Milliarden-Verluste
Die Pariser Finanzjustiz hat am Montag
Ex-Vivendi-Chef Jean-Marie Messier, einen der bekanntesten Manager
des Landes, festnehmen lassen. Wie die Polizei mitteilte, erfolgte
der Zugriff, als Messier sich auf Vorladung der Brigade für
Finanzdelikte in einem Justizgebäude im 13. Pariser Stadtbezirk
einfand. Die französische Justiz geht mutmaßlichen Manipulationen
nach, die während Messiers Tätigkeit als Chef des
französisch-amerikanischen Medienkonzerns Vivendi Universal erfolgt
sein sollen. Das Unternehmen hatte innerhalb weniger Jahre Verluste
in zweistelliger Milliarden-Höhe verzeichnet. Messier war am 3. Juli 2002 von Vivendi entlassen worden, als das
Unternehmen am Rande der Zahlungsunfähigkeit stand. Umstritten sind
auch die Abfindungszahlungen, die er sich damals zusichern ließ.
Unter der Führung von Messiers Nachfolger Jean-René Fourtou trennte
sich der Konzern von zahlreichen Sparten, um die Schuldenlast zu
verringern. Inzwischen ist eine gewisse Stabilität erreicht. Der
Börsenwert des Unternehmens ist auf einen Bruchteil gesunken. (APA/AFP)