Das Problem nahm damit seinen Anfang, dass P.s Sohn dringend 5 Euro brauchte. "Wofür?" "Fußball schau’n." "Und wofür brauchst du da Geld?" "Na, für’s Taxi!" "Häh?"

Aber wozu einfache Dinge verkomplizieren: Im Lokal "Pulse" kocht R. Gulasch, quasi als Begleitung zur Großbildübertragung der EM, und weil P. mit seinem Sohn dort schon war, wollte der wieder hin, und jetzt gibt es eben dieses Problem: Dass der Sohn dort allein hinfährt, geht definitiv nicht, andererseits hatte aber P. bereits eine Vereinbarung mit K., der wiederum einen Beamer zwecks Supergroßbildübertragung daheim installiert hat.

Drittens aber hätte P. dem K. ohnehin fast schon absagen müssen, weil er kurzfristig was mit J. ausgemacht hatte, und J. trifft sich gegenwärtig mit Menschen nur in einer kleinen "Absinth-Bar", weil eben dort auch ein Fernseher steht und überhaupt: "Sehr nettes, erständiges Publikum." P. versuchte dann noch G. zu erreichen, der ihm einen Pub-Besuch ("fanatisierte Briten, super Projektion!") angetragen hatte, ob der nicht vielleicht doch lieber bei K. ...? Hinter ihm lärmten Menschen, die gerade von diversen Openair-EM-Projektionen und -Partys schwärmten.

"Krieg ich jetzt bitte die 5 Euro? Das Gulasch ist nämlich echt super!" "Gute Güte! Sohnemann, wir machen jetzt Folgendes: Bleiben wir einfach daheim ..." (cp/DER STANDARD; Printausgabe, 22.6.2004)