Ein Vertreter des US-Außenamts bezeichnete den Kompromiss als "Meilenstein"; es sei für beide Seiten auf dem hart umkämpften Markt für satelliten-gestützte Navigationssysteme von "großem Nutzen". Das Abkommen werde am Samstag von US-Außenminister Colin Powell und EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio sowie dem amtierenden irischen EU-Ratspräsdidenten Brian Cowen unterzeichnet. Ein Vertreter der EU-Kommission sprach von "exzellenten Neuigkeiten".
US-Militärmaschinerie bleibt ungestört
Die USA hatten die Entwicklung Galileos argwöhnisch verfolgt und das System als "unnötige Doppelung" von GPS betrachtet. Washington äußerte Befürchtungen, dass die Signale der so genannten offenen Dienste des Galileo-Systems die Frequenz zur militärischen Nutzung des GPS-Systems der USA und der NATO überlagern könnten. Überschneidungen hätten nach Ansicht Washingtons im schlimmsten Fall US-Soldaten in Kampfeinsätzen gefährden können.
Die EU vermutete dagegen hinter dieser Argumentation die eigentliche Absicht der USA, sich mit einer leistungsfähigeren Frequenz Wettbewerbsvorteile sichern zu wollen. Schließlich ließen sich die Europäer auf eine geringfügige Veränderung der Frequenz ein und schlossen so Störungen der Militärfrequenzen aus. Das Abkommen sieht unter anderem gemeinsame Frequenzen für die offenen Dienste und Vorkehrungen zur gemeinsamen Nutzung beider Systeme vor.