Was haben ein Sessel und Rockmusik gemeinsam? In der 2.000-Seelen-Gemeinde Hohenzell (Bez. Ried im Innkreis) in Oberösterreich sehr viel - zumindest am 26. Juni, wenn zum dritten Mal der "Chairguitar Contest" über die Bühne geht. In den Händen von neun- bis 99-jährigen Freunden der härteren Klänge verwandeln sich dabei Stühle in "Stromgitarren". Die Veranstalter erwarten Teilnehmer aus ganz Europa und aus den USA.

Die "Sesselgitarre" wurde bei einem Frisbee-Turnier in Ungarn geboren. In der abendlichen Feierstimmung schallten rockige Töne aus den Boxen. Der Innviertler Florian Herkner schnappte sich frei nach dem schon traditionellen Spiel auf der "Luftgitarre" einen Stuhl und legte los. Er habe bald gemerkt, wie viel Spaß das mache, erzählte der heute 26-jährige Student im Gespräch mit der APA. Gemeinsam mit Freunden stellte er schließlich den Wettbewerb auf die Beine.

"Es ist alles erlaubt"

"Es ist alles erlaubt", erklärte Herkner schmunzelnd. Es komme vor, dass im euphorischen Treiben die eine oder andere Sitzgelegenheit nach alter Rockermanier zerstört werde. Kreative Köpfe haben schon Bierbänke zu "Bassgitarren" umfunktioniert. Bei Wettbewerben dieser Art entwickle sich sehr rasch eine gewisse Eigendynamik, so der Organisator. Die Jury achte aber in erster Line darauf, wie authentisch der Auftritt ist.

Beim heurigen Contest, der im Anschluss an den so genannten Rumbacup - laut Herkner das "größte Ultimate-Frisbee-Turnier Europas" - stattfindet, rechnen die Veranstalter mit zehn bis 15 Anmeldungen. Pro Team sind bis zu 27 Personen erlaubt, die "den Amateurstatus überwunden haben sollten" und sich mächtig ins Zeug legen müssen: Der Auftritt könne von den Punkterichtern jederzeit wegen "Unterhaltungs-Wertlosigkeit" abgebrochen werden, erklärte Jurymitglied Herkner. (APA)